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FrancescoSoave

10.6.1743 Lugano, 17.1.1806 Pavia, katholisch, von Lugano. Sohn des Carlo Giuseppe und der Teresa Herrig. Bruder von Carlo Felice (->). Kollegium Sant'Antonio in Lugano, 1759 Eintritt in den Somasker Orden, dann Studien der Philosophie und Theologie in Pavia und Rom. Dozent für Literatur an der Accademia dei Paggi und an der Universität Parma, 1772 Lehrer für Moralphilosophie an der Brera in Mailand. Francesco Soave lernte in Parma Etienne Bonnot de Condillac kennen und setzte sich in Mailand für die Realisierung des Projekts der österreichischen Regierung für ein öffentliches Erziehungswesen ein, gründete und leitete Primarschulen sowie höhere Lehranstalten, für die er die Lehrpläne aufstellte, die Unterrichtsmittel besorgte und die Lehrmethoden ausarbeitete. Beim Einmarsch der Franzosen in die Lombardei 1796 floh er nach Lugano. 1802 wurde ihm die Leitung des städtischen Gymnasiums in Modena übertragen und Napoleon ernannte ihn zum Mitglied des Istituto nazionale. 1803 erhielt er den Lehrstuhl für Ideengeschichte der Universität Pavia. Soave war ein bedeutender Reformer und Förderer der Volksbildung. Verdienste hatte er auch bei der Popularisierung empirisch-sensualistischer Lehren. Soave verfasste unter anderem "Ricerche intorno all'istituzione naturale d'una società e d'una lingua" (1772), "Novelle morali" (1782) und "Istituzioni di logica, metafisica ed etica" (1791) und übersetzte neben verschiedenen Klassikern die "Neuen Idyllen" von Salomon Gessner ins Italienische.

Quellen und Literatur

  • Opere complete, 19 Bde., 1815-17
  • A. Grossi, L. Gianella, Francesco Soave, 1944
  • G. Orelli, «La Svizzera italiana», in Letteratura italiana. Storia e geografia, l'età contemporanea 3, hg. von A. Asor Rosa, 1989, 885-918
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Zitiervorschlag

Laura Maggi Notarangelo: "Soave, Francesco", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 01.10.2013, übersetzt aus dem Italienischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009075/2013-10-01/, konsultiert am 28.03.2024.