
3.12.1930 Paris, 13.9.2022 Rolle, reformiert, Franzose, ab 1953 von Gland. Sohn des Paul Jean Edouard Godard, Arztes, ursprünglich aus Frankreich, und der Odile geborene Monod, Tochter eines Bankiers. 1) 1961 Anna Karina, 2) 1967 Anne Wiazemsky. Schulen in Nyon, ab 1949 Studium der Ethnologie an der Sorbonne. 1952 Filmkritiker unter dem Pseudonym Hans Lucas bei der Zeitschrift Cahiers du cinéma (Film). Aus deren Kreis gingen die Begründer der französischen Nouvelle Vague hervor, zu denen Godard mit seinem Schlüsselfilm A bout de souffle (1959) gehörte. 1952 und 1954 beteiligte sich Godard am Bau des Staudamms von Grande Dixence (Kurzfilm Opération béton 1954). 1968 rief er in Paris das nach dem sowjetischen Dokumentar- und Experimentalfilmer benannte Filmkollektiv Dsiga Wertow ins Leben und drehte fortan unter dem Eindruck der Neuen Linken politische Filme. 1973 kehrte er in die Schweiz zurück. Er produzierte vor allem Film- und Videoexperimente (meist mit seiner Partnerin Anne-Marie Miéville, Filmproduktion), später folgten weitere Kinospielfilme (Sauve qui peut [la vie] 1980, Eloge de l'amour 2000). Godard beeinflusste mit seiner neuen Bildsprache das moderne Kino massgeblich.