2.6.1932 Genf, 9.9.1991 Genf, von Morges. Sohn des Paul, Büroangestellten, und der Andrée Marcelle geborene Dapples. 1965 Andrienne Perrot, Biologin, Tochter des Jean-Louis, Landwirts. Nach dem Abbruch des Collège Calvin betätigte Michel Soutter sich in Genf und Paris unter anderem als Kabarettsänger und Flachmaler. 1960 lernte er Alain Tanner kennen, der ihn in die Welt des Fernsehens und des Films einführte. Soutter begann als Regieassistent von Jean-Jacques Lagrange und Claude Goretta für das Westschweizer Fernsehen zu arbeiten, 1964 wurde er Sendeleiter. Er wirkte an Sendungen wie "Continents sans Visa", "La Voix au chapitre" oder "Tell Quel" mit, realisierte zahlreiche Porträts, unter anderem über Gustave Roud, René Char und Albert Cohen, mehrere Fernsehdramas, darunter "König Ubu" nach Alfred Jarry (1976), sowie die Fernsehserie "Condorcet" (1989), nach einem Drehbuch von Elisabeth Badinter und Pierre Barillet. Als privater Filmemacher war Soutter ein Vertreter des neuen Schweizer Films, 1968 gründete er die Groupe 5. Sein erster Spielfilm "Der Mond mit den Zähnen" wurde am Festival von Locarno 1967 ausgebuht. Weitere wichtige Filme waren "Haschich" (1968), "James oder nicht" (1970), "Die Landvermesser" (Schweizer Beitrag am Festival von Cannes und Grand Prix des Festivals von Dinard, 1972), "Der Seitensprung" (1974), sein erster 35-mm-Farbfilm, und "Signé Renart", sein letzter Film, der 1985 an der Mostra von Venedig gezeigt wurde. Als Theaterregisseur wirkte Soutter am Théâtre de Carouge, am Centre dramatique in Lausanne sowie am Grand Théâtre und an der Comédie de Genève. Zudem verfasste er den Gedichtband "Pays d'enfance" und Theaterstücke wie "A propos d'Elvire", "Les nénuphars" oder "Ce Schubert qui décoiffe".
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 2.6.1932 ✝︎ 9.9.1991 1932-06-021991-09-09 |