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GertrudWoker

16.12.1878 Bern, 13.9.1968 Marin (heute Gemeinde La Tène), christkatholisch, von Kirchberg (BE). Tochter des Philipp (->). Schwester des Harald (->). Ledig. Gertrud Woker studierte Chemie an der Universität Bern, wo sie 1903 als erste Schweizerin in Chemie promovierte und das Gymnasiallehrerdiplom erwarb. Nach einem Forschungsaufenthalt in Berlin habilitierte sie sich 1906/1907 an der Universität Bern, wurde hier erste Privatdozentin für Chemie im deutschsprachigen Raum und 1933 zur ausserordentlichen Professorin für physikalisch-chemische Biologie ernannt. 1911-1951 leitete sie das Laboratorium für physikalisch-chemische Biologie an der Universität Bern. Woker setzte sich für die politische Gleichberechtigung der Frauen ein. Im Ersten Weltkrieg engagierte sie sich in der Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit (IFFF), 1924 gründete sie die IFFF-Kommission gegen die wissenschaftliche Kriegführung mit. Sie warnte vor den Gefahren der chemischen Waffen und protestierte gegen die Indienstnahme der Wissenschaft durch die Rüstungsindustrie. Neben wissenschaftlichen Arbeiten wie das vierbändige Werk "Die Katalyse" (1910-1931) publizierte sie auch pazifistische Aufsätze. Nach dem Zweiten Weltkrieg gehörte sie der Schweizerischen Bewegung gegen die atomare Aufrüstung an.

Quellen und Literatur

  • Schweizer Frauen der Tat 3, 1929, 254-286
  • R. E. Oesper, «Gertrud Woker», in Journal of Chemical Education, 30, 1953, 435-437
  • Neue Wege, 1968, Nr. 10, 295-297
  • Pax et Libertas, 1968, Nr. 4
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Zitiervorschlag

Regula Ludi: "Woker, Gertrud", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 18.11.2014. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009411/2014-11-18/, konsultiert am 16.04.2024.