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HorgenVogtei

Bis 1798 zürcherische Obervogtei, seit 1831 Bezirk des Kantons Zürich. Nach Paul Kläui gehen die Anfänge der Vogtei Horgen auf einen Splitter der 1218 aufgelösten Reichsvogtei Zürich zurück, den die Herren von Eschenbach-Schnabelburg für sich gewannen. Nach der Ermordung König Albrechts 1308 zogen die Habsburger den Besitz des geächteten Walter IV. von Eschenbach an sich und schufen danach einen Verwaltungskomplex zwischen Zürichsee und Reuss, das Amt Horgen-Maschwanden, dessen Umfang 1339 bei der Verleihung an die Herren von Hallwyl erstmals umschrieben wurde. Im Vorfeld der Sempacherkriege nahm Zürich zahlreiche Ausburger am linken Seeufer auf. Nach Ausbruch der Kleinkriege besetzte Zürich Horgen, doch gab es 1399 seine Eroberungen an die Herren von Hallwyl zurück. 1406 verkauften diese das Amt Horgen-Maschwanden mit hohen und niederen Gerichten an die Stadt Zürich. Die Stadt machte Horgen zur Obervogtei, in die sie 1437 die Vogtei Thalwil und nach der Reformation den Hof Rufers bei Adliswil integrierte. So umfasste die Obervogtei Horgen das linke Seeufer von der Wollishofer bis zur Wädenswiler Grenze. Während der Helvetik und Mediation blieb Horgen Distrikt- und Bezirkshauptort, während der Restauration bildete die ehemalige Obervogtei zusammen mit Wädenswil ein Oberamt (Verwaltungssitz in Wädenswil). Der heutige Bezirk mit Horgen als Hauptort geht auf die Regenerationsverfassung von 1831 zurück.

Quellen und Literatur

  • P. Kläui, Gesch. der Gem. Horgen, 1952

Zitiervorschlag

Martin Illi: "Horgen (Vogtei)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009422/2008-01-15/, konsultiert am 19.03.2024.