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WernerDüggelin

7.12.1929 Zürich, 6.8.2020 Basel, konfessionslos, von Wangen (SZ). Sohn des Josef Düggelin, Kantonsrats und Schreinermeisters, und der Marie geborene Eugster. Nach dem Besuch der Schulen in Siebnen, Engelberg, Trogen und Neuenburg studierte Werner Düggelin 1947-1949 Romanistik und Germanistik an der Universität Zürich, ohne jedoch abzuschliessen. Seine Regielaufbahn begann er 1948-1949 als Beleuchter am Schauspielhaus Zürich, 1949-1950 als Theaterleiter in Asnières bei Paris sowie 1950-1952 als Mitarbeiter des Regisseurs Roger Blin in Paris. 1952-1963 war er als freier Regisseur im In- und Ausland tätig, 1963-1968 als Regisseur am Schauspielhaus Zürich und 1968-1975 als Direktor des Basler Theaters, das unter seiner Leitung eine Blütezeit erlebte. Mit einem hervorragenden Ensemble realisierte Düggelin engagierte und politisch gefärbte Inszenierungen, die den Zeitgeist aufgriffen sowie die Öffentlichkeit provozierten und bewegten. Ab 1975 arbeitete er wieder als freischaffender Regisseur. Daneben war er 1988-1991 Leiter des Centre Culturel Suisse in Paris. Unter seinen Bühneninszenierungen ragten Goethes Urfaust (Darmstadt 1954), Jakob Bidermanns Cenodoxus (München 1958), Edward Albees Wer hat Angst vor Virginia Woolf? (Hamburg 1963), Samuel Becketts Endspiel und Molières Der Menschenfeind (Zürich 1994 bzw. 1997) heraus. Für das Fernsehen realisierte er unter anderem 1975 Charles Ferdinand Ramuz' Histoire du soldat, 1986 Jeremias Gotthelfs Die schwarze Spinne sowie 1989 die Hommage à Tinguely. Düggelin arbeitete mit Schweizer Künstlern wie Eva Aeppli, Bernhard Luginbühl, Schang Hutter und Jean Tinguely zusammen. Seit 1971 war er Mitglied der Deutschen Akademie für darstellende Künste. 1987 wurde ihm der Hans-Reinhart-Ring, 1995 der Basler Kulturpreis verliehen.

Quellen und Literatur

  • Ashoff, Birgitta: Die Basler Theater unter Werner Düggelin im Kulturprofil der Schweiz (1968-1975), 1977.
  • Mimos. Zeitschrift der Schweizerischen Gesellschaft für Theaterkultur, Nr. 2, 1987.
Von der Redaktion ergänzt
  • Matt, Beatrice von: Werner Düggelin. Porträt und Gespräche, 2006.
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 7.12.1929 ✝︎ 6.8.2020

Zitiervorschlag

Hansruedi Lerch : "Düggelin, Werner", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.09.2020. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009470/2020-09-15/, konsultiert am 04.06.2023.