23.9.1895 Zürich, 9.10.1952 Zürich, von Zürich und Uttwil. Sohn des Wilhelm Opprecht, Stationsgehilfen und ab 1895 Steuerbeamten der Stadt Zürich, und der Marie geborene Graf. Bruder des Hans (->). 1921 Emma Fehlmann (->). 1917-1921 Studium der Volkswirtschaft an der Universität Zürich, Dr. rer. cam. 1921-1925 literarischer, ab 1924 geschäftlicher Leiter der Genossenschaft Unionsbuchhandlung und Verlag Zürich. 1925 Mitgründer des Verlags und der Buchhandlung Dr. Oprecht & Helbling; Veröffentlichung zeitgenössischer Belletristik, literaturhistorischer und wirtschaftstheoretischer, ab 1933 vermehrt kulturgeschichtlicher Literatur sowie 1937-1940 der Exilzeitschrift «Mass und Wert». Im Zeichen des antifaschistischen Widerstands 1933 Mitgründer und ab 1935 alleiniger Geschäftsführer der Europa-Verlags-AG, die vor allem politische und zeitgeschichtliche Sachbücher publizierte. In den beiden Verlagen erschienen Schriften der Emigranten Ernst Bloch, Arthur Koestler, Else Lasker-Schüler, Heinrich Mann, Alfred Polgar, Ignazio Silone usw. 1938 Mitgründer und dann bis 1952 Verwaltungsratspräsident der Neuen Schauspiel AG, ab 1940 kaufmännischer Direktor. Vorstandsmitglied, 1951-1952 Zentralpräsident des Schweizerischen Buchhändler- und Verlegervereins. Emil Oprecht, der 1933-1945 in seiner Wohnung eine eigentliche Anlaufstelle für Emigranten unterhielt und zum Ziel deutscher Wirtschaftssanktionen wurde, war der bedeutendste Schweizer Verleger von Exilautoren.
Quellen und Literatur
- ZBZ, Nachlass
- P. Stahlberger, Der Zürcher Verleger Emil O. und die dt. polit. Emigration 1933-45, 1970
- NZZ, 9.2.1998
- TLS, 1353
- Dejung, Christoph: Emil Oprecht. Verleger der Exilautoren, 2020.
- Fischer, Ernst: Der Buchhandel im deutschsprachigen Exil 1933-1945, Teilbd. 1, 2021, S. 328-334 (Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert, 3/3/1).
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 23.9.1895 ✝︎ 9.10.1952 1895-09-231952-10-09 |