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HeinrichSutermeister

Heinrich Sutermeister im Orchestergraben anlässlich einer Probe seiner Oper Raskolnikoff, die im Januar 1962 im Théâtre du Jorat in Mézières (VD) aufgeführt wurde © KEYSTONE/Photopress.
Heinrich Sutermeister im Orchestergraben anlässlich einer Probe seiner Oper Raskolnikoff, die im Januar 1962 im Théâtre du Jorat in Mézières (VD) aufgeführt wurde © KEYSTONE/Photopress.

12.8.1910 Feuerthalen, 16.3.1995 Vaux-sur-Morges, reformiert, von Zofingen. Sohn des Friedrich, Pfarrers, und der Marie geborene Hunziker. Enkel des Otto (->). 1948 Verena Renker, Tochter des Gustav Renker. Heinrich Sutermeister studierte zunächst Germanistik und Romanistik in Basel. Nach der Begegnung mit Werken Claude Debussys und Arthur Honeggers 1929-1930 in Paris absolvierte er 1931-1934 die staatliche Akademie der Tonkunst in München, unter anderem bei Walter Courvoisier. 1934-1935 wirkte Sutermeister als Korrepetitor am Stadttheater Bern, ab 1935 als freischaffender Komponist. 1963-1975 lehrte er an der Hochschule für Musik in Hannover freie Komposition. 1958-1980 präsidierte er die Schweizerische Urheberrechtsgesellschaft Mechanlizenz (ab 1980 Suisa). Sutermeister ist vor allem als Opernkomponist bekannt; den Durchbruch schaffte er mit der 1940 an der Sächsischen Staatsoper Dresden uraufgeführten und von Karl Böhm dirigierten Oper "Romeo und Julia". 1942 folgte dort unter derselben Leitung "Die Zauberinsel". Am Stadttheater Zürich wurde 1946 "Niobe", am Stadttheater Basel 1958 "Titus Feuerfuchs" und am Opernhaus Zürich 1967 "Madame Bovary" uraufgeführt, an der Königlichen Oper Stockholm 1948 "Raskolnikoff" und 1951 "Der rote Stiefel" und am Cuvilliés-Theater München 1985 unter der musikalischen Leitung von Wolfgang Sawallisch "König Bérenger I". Sutermeisters Schaffen umfasst daneben Rundfunk- und Fernsehopern, unter anderem die 1936 von Radio Bern erstmals gesendete Oper "Die schwarze Spinne", Werke für Orchester, Sologesang und Chorwerke wie die von Herbert von Karajan 1952 in Rom aufgeführte "Missa da Requiem" sowie Kammer- und Konzertmusik. Sutermeister fand früh zu einer eigenen musikalischen Sprache, und seine Vorliebe für die Literaturoper schlug sich in einem sensiblen Umgang mit den literarischen Vorlagen nieder. Seine Erfolge im nationalsozialistischen Deutschland verhinderten zunächst eine unvoreingenommene Aufnahme seiner Werke in der Schweiz. 1965 Opernpreis der Stadt Salzburg, 1967 Preis des Schweizerischen Tonkünstlervereins, 1981 Binet-Fendt-Preis des schweizerischen Bundesrats.

Quellen und Literatur

  • ZBZ, Nachlass
  • G. Birkner, Heinrich Sutermeister, 1985 (mit Werkverz.)
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 12.8.1910 ✝︎ 16.3.1995

Zitiervorschlag

Christine Wyss: "Sutermeister, Heinrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.12.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009563/2013-12-03/, konsultiert am 17.03.2025.