14.6.1754 Freiburg, 5.5.1834 Freiburg, katholisch, von Freiburg. Sohn des Jean-Baptiste und der Marie-Barbe Girard Murat. 1769 Eintritt in den Jesuitenorden in Landsberg (Bayern), Studium in Ingolstadt bis zur Aufhebung des Ordens 1773. Theologiestudium in Freiburg, um 1777 Priesterweihe. 1773-1779 führte Charles-Aloyse Fontaine die Grammatikklassen am Kollegium St. Michael in Freiburg. 1780-1781 hielt er sich in Frankreich auf und kehrte dann nach Freiburg zurück, wo er Chorherr von St. Niklaus wurde. Im Erziehungsrat setzte er sich für die Schulreform ein, verlor jedoch nach dem Ende der Helvetik sein politisches Gewicht. Fontaine war mit den berühmtesten Pädagogen und Reformern seiner Zeit befreundet, etwa mit Johann Heinrich Pestalozzi, Philipp Emanuel von Fellenberg, Philipp Albert Stapfer, Ignaz Heinrich von Wessenberg und seinem Cousin Gregor Girard, dessen Ideen er besonders förderte. Dem neuen Orden und dessen Zulassung in Freiburg 1818 stand er anfänglich kritisch, dann jedoch wohlwollend gegenüber. Fontaine vermachte seine mineralogische und botanische Sammlung, die den Grundstock des Naturhistorischen Museums von Freiburg bilden sollte, dem neuen Jesuitenkolleg. Fontaines Münz- und Porträtsammlungen standen am Anfang des Museums für Kunst und Geschichte. Das handschriftliche Werk Fontaines umfasst nebst Gedichten unter anderem Abhandlungen zu pädagogischen und theologischen Themen. Als Pionier der Freiburger Geschichte verfasste er unter anderem die «Collection diplomatique» (24 Bände) und die «Comptes des trésoriers» (34 Bände).
Quellen und Literatur
- KUBF, Nachlass
- HS VII, 536
- F. Strobel, Schweizer Jesuitenlex., Ms., 1986, 187
- J.-P. Uldry, «Charles-Aloyse Fontaine (1754-1834)», in Freiburg 1798, 1998, 69-81
- Savoy, Damien: Église, sciences et révolutions. La correspondance du chanoine Charles-Aloyse Fontaine (1754-1834), 2019.
Kurzinformationen
Variante(n) | Johann Karl Anton Aloys Fontaine (Taufname)
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Lebensdaten | ∗︎ 14.6.1754 ✝︎ 5.5.1834 1754-06-141834-05-05 |
Systematik