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JosephSchorderet

3.3.1840 Bulle, 20.4.1893 Freiburg, kath., von Hauteville, Montévraz (heute Gem. Le Mouret) und Posieux (heute Gem. Hauterive). Sohn des Joseph-Ignace, Privatiers, und der Françoise geb. Berset. Ab 1853 Kollegium St. Michael in Freiburg, 1858 Mitglied des Schweiz. Studentenvereins, 1862 Eintritt ins Priesterseminar, 1866 Priesterweihe und Vikar in Neuenburg. 1866-69 franz. Redaktor der "Monat-Rosen", 1869-82 Chorherr an der Stiftskirche St. Niklaus. S., der seine Berufung in der organisator. und publizist. Festigung der ultramontanen Richtung im Katholizismus sah, war ein aktives Mitglied des Piusvereins und reorganisierte dessen franz. Sektion. Er gründete 1869 die "Revue de la Suisse catholique", 1871 die Tageszeitung "La Liberté" sowie Zeitungsagenturen in Paris, Bar-le-Duc (Lothringen) und Bordeaux. Als Beichtvater und Berater junger Frauen regte er 1873 die Gründung des Pauluswerks an. 1875 wurde er Rektor der Pfarrei St. Moritz in Freiburg und Initiator des Cercle catholique de Fribourg. S. organisierte die ersten Reisen von Arbeitern und Pilgern zu den Päpsten Pius IX. und Leo XIII. nach Rom und Lourdes. 1889 weihte er Stadt und Republik Freiburg dem Herzen Jesu. Mit der Gründung der "Liberté", der Druckerei St. Paul und der kath.-konservativen Partei schuf S. die Voraussetzungen, um sein Ideal einer christl. Republik zu verwirklichen. Er förderte Georges Python, dem er 1889 die Errichtung der kath. Universität überliess. S. war eine charismat., psychisch unausgeglichene Persönlichkeit und unterhielt zeitweilig spannungsreiche Beziehungen zu den Bischöfen der Diözese.

Quellen und Literatur

  • D. Barthélemy, Diffuser au lieu d'interdire, 1993
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 3.3.1840 ✝︎ 20.4.1893

Zitiervorschlag

Victor Conzemius: "Schorderet, Joseph", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.10.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/009696/2012-10-23/, konsultiert am 08.10.2024.