
4.2.1762 Luzern, 16.9.1819 Beromünster, katholisch. Sohn des Alois Johann Baptist Christoph, Ratsherrn und Offiziers in französischen Diensten, und der Katharina Regina Balthasar. 1772-1783 Gymnasium und Theologiestudium in Luzern, 1784 Priesterweihe, 1784 Pfarrvikar seines Onkels Bernhard Ludwig (->) in Inwil, 1785-1792 Pfarrer von Inwil. 1792 als Chorherr in Beromünster installiert, übernahm Franz Bernhard Gödlin von Tiefenau als Sekretär des Kapitels 1794 die Verwaltung des Stiftes. Es gelang ihm während der Helvetik, den Kirchenschatz zu retten und das Stift zu erhalten. 1803 von Luzern zum Stiftspropst ernannt, setzte er sich für innere Reformen ein und widmete sich der Stiftsgeschichte sowie der Erforschung der Mystik im Umfeld des Niklaus von Flüe. Im Gegensatz zu seinem Onkel bekämpfte er sowohl aufgeklärte Tendenzen im kirchlichen Leben wie auch die staatskirchlichen Bestrebungen der Luzerner Regierung. Er förderte die Theologen der Sailerschule (Joseph Widmer, Alois Gügler) und protegierte den frommen Laien Niklaus Wolf. Mit Unterstützung des Nuntius Fabrizio Sceberras Testaferrata trat er erfolglos für ein Bistum der Waldstätten mit Sitz in Luzern ein. Nach der Auflösung des Bistums Konstanz 1814 wurde Göldlin zum Administrator der schweizerischen Quart (Teil) bestellt.