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AloisVock

Frontispiz und Titelblatt der Monografie von Alois Vock über den Bauernkrieg, erschienen bei Johann Jakob Christen in Aarau, zweite Auflage 1831 (Zentralbibliothek Zürich).
Frontispiz und Titelblatt der Monografie von Alois Vock über den Bauernkrieg, erschienen bei Johann Jakob Christen in Aarau, zweite Auflage 1831 (Zentralbibliothek Zürich). […]

19.5.1785 Sarmenstorf, 15.11.1857 Solothurn, katholisch, von Sarmenstorf. Sohn des Johann Anton, Müllers. Aufgewachsen bei seinem Onkel Franz Xaver Vock, Professor am Gymnasium in Solothurn. Gymnasium und Lyzeum in Solothurn und Konstanz, Theologiestudium in Konstanz und Landshut (Bayern), unter anderem bei Johann Michael Sailer. 1807 Priesterweihe, Kaplan in Sarmenstorf, 1808 Pfarrer der katholischen Diaspora-Gemeinde Bern, 1809 Rektor des neu gegründeten katholischen Gymnasiums in St. Gallen, 1812 Erzieher im Haus des französischen Gesandten Auguste de Talleyrand in Bern. 1814-1830 war Vock Pfarrer der 1803 geschaffenen katholischen Pfarrei Aarau. In der fast vollständig reformierten, aber toleranten Kantonshauptstadt suchte er weder die Konfrontation mit der anderen Konfession, noch sonderte er sich ab; er stand vielmehr in intensivem Kontakt mit Reformierten und mit den Exponenten des politischen Lebens, namentlich mit Bürgermeister Johannes Herzog. Als Mitglied des Kantonsschulrats 1814-1831 und der Kantonsschuldirektion ab 1815 war er um den Aufbau des Bildungswesens bemüht, namentlich der höheren Ausbildung am Gymnasium. Er war eine der einflussreichsten Persönlichkeiten in diesen beiden Behörden und Vorkämpfer des Lehrerseminars Aargau, das 1822 eröffnet wurde. Vock teilte die liberalen kirchenpolitischen Auffassungen des mit ihm befreundeten Konstanzer Generalvikars Ignaz Heinrich von Wessenberg. Als führendes Mitglied des katholischen Kirchenrats beriet er 1819-1831 die aargauische Regierung bei den Verhandlungen über die Neuordnung der Bistumsverhältnisse. 1830 wurde Vock erster residierender aargauischer Domherr des reorganisierten Bistums Basel in Solothurn und 1832 Domdekan. 1828 zählte er zu den Gründern der gemässigt konservativen "Aargauer Zeitung", deren Redaktion er im ersten Jahr selbst besorgte.

Quellen und Literatur

  • Der Bauernkrieg im Jahr 1653, oder der grosse Volksaufstand in der Schweiz, 21831
  • G. Boner, «Alois Vock», in Lebensbilder aus dem Aargau 1803-1953, 1953, 109-124
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Zitiervorschlag

Andreas Steigmeier: "Vock, Alois", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 06.08.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010049/2013-08-06/, konsultiert am 04.06.2023.