6.5.1916 Unterschächen, 10.2.1994 Altdorf (UR), katholisch, von Spiringen. Sohn des Heinrich, Hoteliers, und der Katharina geborene Gisler. Besuch des Kollegiums Karl Borromäus in Altdorf, 1936-1940 Theologiestudium in Mailand und Chur, 1940 Priesterweihe, 1940-1944 Promotionsstudium in Freiburg (Dr. theol.), 1944-1946 Studien in Geschichte und Jurisprudenz an der Universität Bern. 1946 Eintritt in die diözesane Verwaltung, zunächst als Kanzler (bis 1958), 1952 auch als Generalvikar und Kustos, 1957 als Koadjutor des Bischofs von Chur, Christian Caminada, mit dem Recht der Nachfolge. 1962-1990 Bischof von Chur. Johannes Vonderach nahm als einer der jüngsten Bischöfe am Zweiten Vatikanischen Konzil teil, für dessen Umsetzung er sich auf diözesaner Ebene einsetzte. Er berief 1966 die erste Diözesansynode ein und regte so die Synode 72 als gesamtschweizerische Synode an. In seine Amtszeit fielen 1963 die staatliche Anerkennung der katholischen Kirche im Kanton Zürich sowie die Errichtung (1968) und der Ausbau der Theologischen Hochschule Chur. Zusammen mit fähigen Mitarbeitern wie Alfred Teobaldi in Zürich und dem späteren Erzbischof von Ljubljana, Alois Sustar, führte er die ausgedehnte Diözese im konziliaren Umbruch. Die von Vonderach betriebene Ernennung seines Kanzlers Wolfgang Haas zum Koadjutor mit Nachfolgerecht führte 1990-1997 zum Churer Bistumskonflikt.
Quellen und Literatur
- K. Schuler et al., Ein Bischof und sein Dienst, 1976
- Die Bischöfe der deutschsprachigen Länder 1945-2001, hg. von E. Gatz, 2002, 124 f.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 6.5.1916 ✝︎ 10.2.1994 1916-05-061994-02-10 |