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SigismundHeiliger

506 erstmals erwähnt, wahrscheinlich 523 (vielleicht auch 524) Saint-Péravy-la-Colombe (nahe bei Orléans). Sohn des burgundischen Königs Gundobad. 1) Areagni (auch Ostrogotho genannt), Tochter des ostgotischen Königs Theoderich, 2) eine Dienerin seiner ersten Frau. 506 Übertritt vom Arianismus zum Katholizismus. 506 in der villa quadruvio (Carouge) von seinem Vater zum Unterkönig erhoben, Residenz in Genf. 515 Gründung der Abtei Saint-Maurice. 516-523 König der Burgunder. 522 liess Sigismund, angestiftet von seiner zweiten Frau, seinen Sohn Sigerich aus der ersten Ehe erdrosseln, was zu Spannungen mit Theoderich führte. Zwischen Ostgoten und Franken isoliert, unterlag Sigismund im Jahr darauf einem Angriff des fränkischen Teilkönigs Chlodomer, den seine Frau Guntheuca, eine Verwandte Sigismunds, zu diesem Rachefeldzug bewegt hatte. Sigismund wurde von seinen eigenen Landsleuten ausgeliefert; Chlodomer liess Sigismund, seine Frau und seine beiden Söhne in einen Brunnen werfen. 535/536 wurden Sigismunds Gebeine nach Saint-Maurice überführt und in der Johanneskapelle bestattet. Später wurde Sigismund als Heiliger verehrt. Der Kult verbreitete sich besonders ab dem 11. Jahrhundert im und um das Gebiet der heutigen Schweiz. Im 14. Jahrhundert gelangten unter Kaiser Karl IV. Sigismund-Reliquien auch nach Prag und Freising, von wo der Kult nach Polen und Ungarn ausstrahlte.

Quellen und Literatur

  • HS IV/1, 282-285
  • J. Favrod, Histoire politique du royaume burgonde (443-534), 1997, 373-386, 415-439
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Zitiervorschlag

Ansgar Wildermann: "Sigismund (Heiliger)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 30.11.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010201/2011-11-30/, konsultiert am 29.03.2024.