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Gaius IuliusCaesar

Eine Lausanner Ausgabe von De bello gallico, 1571 erschienen bei Jean Le Preux (Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne).
Eine Lausanner Ausgabe von De bello gallico, 1571 erschienen bei Jean Le Preux (Bibliothèque cantonale et universitaire Lausanne).

13.7.100 v.Chr., 15.3.44 v.Chr. Rom. Sohn des Gaius Iulius C., Quaestors, Praetors, Statthalters, und der Aurelia. Neffe des Marius. Nach frühen Erfahrungen in militär. Stabsfunktionen und als Gerichtsredner machte C. polit. Karriere, die nach der Statthalterschaft in Spanien im Konsulat des Jahres 59 gipfelte. Als Mitglied des sog. 1. Triumvirats erhielt er in diesem Jahr die gall. Provinzen in Norditalien (Gallia cisalpina) und Südostfrankreich (Gallia Narbonensis) für fünf Jahre zugeteilt. Die Provence wurde zum Ausgangspunkt der von C. selbst beschriebenen Eroberung Galliens: Im Frühjahr 58 traf er als Erstes auf die Helvetier, die bei Genf die Rhone zu überqueren suchten, um durch röm. Gebiet zu neuen Siedlungsplätzen an der Garonnemündung zu gelangen. C. liess die Rhonebrücke abreissen und hielt seine Kontrahenten durch Verhandlungen hin, während er neue Truppen aushob. Nachdem er das definitive Durchmarschverbot ausgesprochen hatte, stellte C. die ausweichenden Helvetier, als sie ― wahrscheinlich bei Trévoux, nördl. von Lyon ― über die Saône setzten. Nach erfolglosen Verhandlungen mit Divico, dem Anführer der helvet. Tiguriner, schlug er die Helvetier in der Schlacht bei Bibracte, westl. von Autun, und zwang sie zur Wiederansiedlung im schweiz. Mittelland, wo sie einen Puffer zwischen Römern und Germanen bilden sollten. Im Herbst 57 scheiterte zwar die Sicherung des Gr. St. Bernhards durch einen Truppenverband, den C. zum Überwintern nach Octodurus (heute Martigny) geschickt hatte, am Widerstand der im Unterwallis ansässigen kelt. Veragrer und Seduner. Nach der Teilnahme helvet. Kontingente am Gallieraufstand von 52 gründete C. aber zur Kontrolle des Helvetiergebiets und zum Schutz Galliens kurz vor seinem Tod die Veteranenkolonie von Nyon (Colonia Iulia Equestris) und plante wohl die später von Lucius Munatius Plancus gegr. Kolonie von Augst (Augusta Raurica).

Quellen und Literatur

  • Der gall. Krieg, hg. von O. Schönberger, 1990
  • RE 10, 186-275
  • F. Staehelin, Die Schweiz in röm. Zeit, 31948, 75-103
  • F. Fischer, «C. und die Helvetier», in Bonner Jb. 185, 1985, 1-26
  • L. Flutsch, G. Kaenel, «58 vor Christus: Julius C., die Helvetier und die Archäologie», in Gold der Helvetier, hg. von A. Furger, F. Müller, Ausstellungskat. Zürich, 1991, 28-33
  • L. Canali, Giulio Cesare, 31993
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 13.7.100 v.Chr. ✝︎ 15.3.44 v.Chr.

Zitiervorschlag

Daniel Nerlich: "Caesar, Gaius Iulius", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.02.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010301/2005-02-15/, konsultiert am 12.11.2024.