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Gregor von Tours

30.11.538/539 Clermont (Auvergne), nach dem 4.7.593, an einem 17. Nov. (vermutlich 594) Tours, aus einer galloröm. Senatoren- und Bischofsfamilie. Erzogen von den Bf. von Clermont und Lyon. 563 Diakon, 573 Bf. von Tours. G.s Verbindung zum Burgunderkönig Gunthram und zum Kg. von Austrasien Childebert II. war gut, jene zum Kg. von Neustrien Chilperich und zu seiner Gemahlin Fredegunde dagegen schlecht. Trotz der Auseinandersetzungen mit dem Gf. von Tours konnte sich G. als Bischof halten. Bedeutsamer als die politische war G.s schriftsteller. Tätigkeit. Neben seinen theol. und hagiograph. Werken gelten die "Decem libri Historiarum" (fälschlicherweise als "Historiae Francorum" bezeichnet und unter diesem Titel bekannt) als wichtigstes Werk. Sie enthalten vom 5.-10. Buch zeitgeschichtlich wichtige Nachrichten, die u.a. das Gebiet der West- und Südschweiz betreffen, etwa über den 563 niedergegangenen Bergsturz von Tauredunum (Wallis) oder die Schlacht zwischen den Franken und Langobarden 590 bei Bellinzona.

Quellen und Literatur

  • M. Weidemann, Kulturgesch. der Merowingerzeit nach den Werken G., 2 Bde., 1982
  • LexMA 4, 1679-1682
  • M. Heinzelmann, G. (538-594), 1994
  • J. Schmidt, Grégoire de Tours, 1998
Weblinks
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Zitiervorschlag

Immo Eberl: "Gregor von Tours", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 23.01.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010304/2007-01-23/, konsultiert am 16.04.2024.