12.9.1697 Basel, 10.10.1770 Basel, reformiert, von Basel. Sohn des Nikolaus, Ratsherrn, und der Maria Salome Burckhardt. 1734 Esther Gottfried geborene Zwinger, Apothekerswitwe. Nach der Ordination 1719 versah Hieronymus Annoni mit Unterbrechungen bis 1732 eine Hauslehrerstelle bei der Familie Im Thurn auf Girsberg (Gemeinde Waltalingen) und in Schaffhausen. Mehrere Reisen durch die Schweiz (1729, 1730-1731), Deutschland (1732-1733, 1736) und die Niederlande (1736) brachten Annoni mit führenden Pietisten zusammen. Seine Heirat machte ihn finanziell unabhängig. Trotzdem ging er ins Pfarramt (Waldenburg 1739-1746, Muttenz 1746-1770). Allen Extremen abhold, verband Annoni kirchlich-pietistische Frömmigkeit mit aufgeklärtem Lebensgefühl. Das pfarramtliche Wirken Annonis wurde bestimmt durch eine weit über die Gemeindegrenzen hinaus Anklang findende Predigttätigkeit sowie durch die Abhaltung von erbaulichen Hausversammlungen (Konventikeln). Obwohl diese Aktivitäten bei Obrigkeit und Kollegen Anstoss erregten, blieb Annoni wegen seiner konsequent kirchentreuen Haltung ungeschoren. Ihm ist der Durchbruch und die Konsolidierung des Basler Pietismus innerhalb der Staatskirche zu danken. Das gedruckte Werk Annonis beschränkt sich auf Kirchenlieder, religiöse Gedichte und einige wenige Einzelpredigten. Den von ihm aus verschiedenen Gesangbüchern zusammengestellten «Christen-Schatz» (1739) ergänzte er durch eigene Kirchenlieder. Im Auftrag der Basler Kirche redigierte Annoni das «Christliche Gesangbuch» (1743), worin er ebenfalls mit eigenen Liedern vertreten ist. Dieses Gesangbuch blieb bis in das 19. Jahrhundert hinein in Gebrauch.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 12.9.1697 ✝︎ 10.10.1770 1697-09-121770-10-10 |