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Samuel HeinrichFröhlich

4.7.1803 Brugg, 15.1.1857 Strassburg, Neutäufer, von Brugg. Sohn des Samuel, Gerbers, Sigristen, und der Gottliebin geb. Berger. Vetter des Abraham Emanuel (->) und des Friedrich Theodor (->). 1836 Susette Brunschweiler, Tochter des Johann Joachim Brunschweiler. Theologiestud. in Zürich und Basel. 1826 wandte sich F., von der Herrnhuter Brüdergemeine und François Fénelon beeindruckt, der Erweckungsbewegung zu. 1828 war er Pfarrverweser in Leutwil, doch wurde er 1830 wegen Zugehörigkeit zur Erweckungsbewegung abgesetzt. 1832 erfolgte seine Taufe durch Ami Bost, worauf F. seinerseits weitere ehemalige Gemeindemitglieder taufte. Sie bildeten die Gemeinschaft Evang. Taufgesinnter, die auch Fröhlichianer genannt werden (seit 1990 Bund der Evang. Täufergem.). F. wurde aus dem aarg. Ministerium ausgeschlossen. Sein Wirken im Kreis von Erweckten, der sich um die Fabrikantenfam. Brunschweiler in Hauptwil gebildet hatte, endete mit der Separation der Gemeinde und hatte F.s Ausweisung zur Folge. Als Evangelist gründete er v.a. in der Deutschschweiz neue Gemeinden. Ab 1844 führte er von Strassburg aus Versammlungen im Elsass und im Badischen durch. In seiner Polemik gegen das "antichristl." Staatskirchentum liess F. nur die Glaubenstaufe gelten; er forderte Glaubens- und Lebensgerechtigkeit und betrachtete Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen als christlich legitim. F.s Wirkung reichte bis nach Ungarn, wo sich ihm die Nazarener anschlossen. Durch Auswanderung bildeten sich auch in den USA Gemeinden der Taufgesinnten, die sich Apostolic Christian Church nennen.

Quellen und Literatur

  • G. Alder, Die Tauf- und Kirchenfrage in Leben und Lehre des Samuel Heinrich F., 1976
  • B. Ott, Missionar. Gem. werden, 1996
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Zitiervorschlag

Rudolf Dellsperger: "Fröhlich, Samuel Heinrich", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.03.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010613/2005-03-11/, konsultiert am 24.01.2025.