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Friedrich EmanuelHurter

19.3.1787 Schaffhausen, 28.8.1865 Graz, ref., ab 1844 kath., von Schaffhausen. Sohn des David (->). Bruder des Franz (->). 1820 Henriette Ammann. Ab 1804 Stud. der Theologie und der Geschichte in Göttingen, 1807 theol. Examen in Schaffhausen. 1808 Pfarrer in Beggingen und ab 1810 in Löhningen, ab 1824 Münster-Pfarrer in Schaffhausen. Bei der Auflösung des Stadtstaates 1831 vertrat H. energisch und erfolgreich die konservativen Interessen der Stadt gegenüber jenen der Landschaft. 1835 wirkte er als Antistes der ref. Landeskirche. 1836 verfasste H. den Entwurf eines Toleranzdekrets der Regierung zur Wiederzulassung kath. Gottesdienste in Schaffhausen. 1838-39 weilte er in diplomat. Mission im Auftrag der Katholiken bei Fürst Klemens Wenzel Metternich in Mailand und Wien. Im Aargauer Klosterstreit setzte er sich für die Erhaltung der Abtei Muri ein. Nach gehässigen Polemiken und Anzweiflungen seiner ref. Grundhaltung rechnete er in einer Schrift 1840 mit seinen Gegnern ab und stellte im Jahr darauf all seine geistl. Ämter zur Verfügung. 1844 konvertierte er während einer Italienreise zum Katholizismus. Ab 1846 wirkte H. als Reichshistoriograf am Wiener Hof und wurde 1852 in den österr. Adelsstand erhoben. H. war als Gegner des Radikalismus der Liberalen ein engagierter Verfechter des konservativen Status quo.

Quellen und Literatur

  • Kollegium Sarnen, Archiv des Benediktinerklosters Muri-Gries
  • StadtA Schaffhausen, Hurteriana
  • P. Vogelsanger, Weg nach Rom, 1954, (mit Werkverz.)
  • Schaffhauser Biogr. des 18. und 19. Jh., Tl. 1, 1956, 210-227
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 19.3.1787 ✝︎ 28.8.1865

Zitiervorschlag

Arpad Stephan Andreánszky: "Hurter, Friedrich Emanuel", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 16.01.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010685/2008-01-16/, konsultiert am 18.04.2024.