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JakobKünzler

8.3.1871 Hundwil, 15.1.1949 Ghazir (Libanon), ref., von Walzenhausen. Sohn des Arnold, Maurer- und Steinmetzmeisters in Teufen (AR), und der Anna Katharina Tobler, Nachstickerin. 1905 Elisabeth Bender, Tochter des Christian, Missionars in Abessinien. Während der Schulzeit als Fädler und Sticker tätig. Zimmermann in Stein (AR) und Basel. 1893 Krankenpflegeausbildung am Basler Diakonenhaus, 1894-99 Pfleger am Bürgerspital Basel. 1899-1919 ärztl. Assistent am Missionsspital in Urfa (Türkei). Während des 1. Weltkriegs, in dem K. und seine Frau das Spital allein betreuten, bewahrten sie eine Grosszahl von Armeniern vor Völkermord und Deportation. 1922 Organisation der Ausreise von rund 8'000 armen. Waisen in das franz. Mandatsgebiet Syrien, zu dem auch der Libanon zählte. 1923-29 Waisenhausleiter in Ghazir für die Schweiz. Armenienhilfe (SAH), 1929-31 Mitarbeiter der amerikan. Near East Foundation im Libanon, danach Leiter der Libanon-Arbeit der SAH. Versch. Publikationen, u.a. die Autobiografie "Köbi der Lückenbüsser im Dienste des Lebens" (1951). 1947 Dr. hc. Univ. Basel und Verdienstorden der libanes. Regierung. Gedenksteine in Hundwil (1959) und Walzenhausen (1971).

Quellen und Literatur

  • Im Lande des Blutes und der Tränen, 1921 (1999 neu hg. von H.-L. Kieser)
  • K. Meyer, Armenien und die Schweiz, 1974
  • H.-L. Kieser, «"Birader Yakup", ein "Arzt ohne Grenzen" in Urfa, und seine Wahlverwandtschaft mit den Kurden (1899-1922)», in Kurd. Stud. 1, 2001, H. 1, 91-120
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Zitiervorschlag

Thomas Fuchs: "Künzler, Jakob", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 05.11.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010717/2007-11-05/, konsultiert am 06.10.2024.