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UrsulaMeyer

1682 Thun, um 1743 Frankfurt am Main, ref., von Thun. Tochter des Caspar, Postverwalters in Bern. Ledig. Ausbildung als Strumpfweberin. Nach ihrer religiösen Erweckung floh M. infolge der Auswirkungen des Berner Pietistenprozesses von 1699 auf die Ronneburg in der Wetterau (Hessen), wo sich bald sog. Inspirationsgemeinden bildeten. Nach deren Überzeugung offenbarte sich Gott stets aufs Neue über sog. Werkzeuge, die in einem tranceartigen Zustand in sog. Aussprachen das Wort Gottes verkündeten. M. galt ab 1715 als Werkzeug. Mit 156 Aussprachen 1715-19 sei M., nach dem Hauptpropheten Johann Friedrich Rock, das Werkzeug mit der längsten anhaltenden Gabe der inspirierten Rede gewesen. Sie pflegte weiterhin Kontakte in die Schweiz. Eine Auswahl ihrer Inspirationsreden ("J.J.J. Ein himmlischer Abendschein, [...]") wurde 1781 auf Wunsch von Berner Inspirierten gedruckt.

Quellen und Literatur

  • I. Noth, Ekstat. Pietismus, 2005
  • I. Noth, «Eine radikalpietist. Prophetin», in Dem Schweigen entronnen, hg. von D. Brodbeck, 2006, 220-226
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 1682 ✝︎ um 1743

Zitiervorschlag

Isabelle Noth: "Meyer, Ursula", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 13.11.2008. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010756/2008-11-13/, konsultiert am 18.04.2024.