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ThomasPlatter

Porträt, 1581. Öl auf Leinwand von Hans Bock dem Älteren (Kunstmuseum Basel, Inv. 83).
Porträt, 1581. Öl auf Leinwand von Hans Bock dem Älteren (Kunstmuseum Basel, Inv. 83). […]

1499 (oder später) Grächen, 26.1.1582 Basel, ab 1534 von Basel. Sohn des Antonius, Bauern, und der Amilli Summermatter. 1) 1529 Anna Dietschi, Haushälterin bei Oswald Myconius, 2) 1572 Esther Gross. Nach einer strengen Kindheit als Ziegenhirt begab sich P. 12-jährig mit einem Verwandten auf Wanderschaft, u.a. nach Sachsen und Schlesien, und besuchte 1517 in Schlettstadt (Elsass) eine Schule. An der Zürcher Fraumünsterschule lernte er bei Myconius Latein und Griechisch und liess sich zum Seiler ausbilden. Dort traf er Huldrych Zwingli und trat zur Reformation über. Später war P. in Basel Seilergeselle und Lehrer, nahm 1529 am 1. Kappelerkrieg teil und wirkte als Lehrer in Visp sowie als Arztgehilfe in Pruntrut. 1531 liess er sich erneut in Basel nieder. Er gründete eine eigene Druckerei, in der er u.a. Johannes Calvins "Christianae religionis Institutio" (1536) druckte, arbeitete als Lehrer, war 1544-78 Rektor der Lateinschule auf Burg und betrieb daneben eine Kostgeberei (Pension) für 40 Schüler. Für seinen Sohn Felix (->) verfasste P. 1572 in kürzester Zeit seine Lebensbeschreibung, voll Sinn für Spannungsmomente und kernigen Ausdruck, die als eine der bedeutendsten Autobiografien des 16. Jh. gilt.

Quellen und Literatur

  • Lebensbeschreibung, hg. von A. Hartmann, 1944 , (21999)
  • E. Le Roy Ladurie, Le siècle des P., 3 Bde., 1995-2006 (Bd. 1 dt. 1998)
  • NDB 20, 517 f.
  • Platteriana, hg. von W. Meyer, K. von Greyerz, 2002
Weblinks
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Zitiervorschlag

Edgar Bonjour: "Platter, Thomas", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 28.09.2010. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010787/2010-09-28/, konsultiert am 10.02.2025.