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Johann MelchiorSchuler

9.3.1779 Mollis (heute Gemeinde Glarus Nord), 30.4.1859 Erlinsbach, reformiert, von Mollis. Sohn des Fridolin, Pfarrers. 1799 Francisca Catharina Hurter, Tochter des Johann Emanuel, Buchdruckers. 1796-1798 theologische Ausbildung in Schaffhausen. 1798 Feldprediger, danach Ordination. 1799-1805 Pfarrer in Siblingen, 1805-1814 in Obstalden, nach Anfeindungen 1815 Pfarrer in Mönthal, 1817 in Bözberg, 1827 in Erlinsbach. 1828-1835 Aargauer Erziehungsrat. Johann Melchior Schuler engagierte sich für die Armenfürsorge und Volksbildung, regte zahlreiche philanthropisch-sozialreformerische Projekte an, bemühte sich um die Verbesserung der Schullehrerausbildung und war ab 1811 Mitglied im Glarner Kantonsschulrat. Er wirkte an der ersten Gesamtausgabe der Werke Huldrych Zwinglis (8 Bde., 1828-1861) mit und veröffentlichte kirchenhistorische sowie landeskundliche Arbeiten ("Geschichte des Landes Glarus" 1836). Seine im Neujahrsblatt der Zürcherischen Hülfsgesellschaft publizierte Schrift über das Armenwesen in Glarus (1813) löste breite materielle Unterstützung aus. Als populärstes Werk gelten "Die Thaten und Sitten der Eidgenossen" (8 Bde., 1807-1857). Theologisch stand er einer rationalistischen Aufklärung nahe, die er als unmittelbare Fortsetzung der Reformation deutete.

Quellen und Literatur

  • H. Wehrli, Johann Melchior Schuler, 1950
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 9.3.1779 ✝︎ 30.4.1859

Zitiervorschlag

Thomas K. Kuhn: "Schuler, Johann Melchior", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 19.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010835/2011-08-19/, konsultiert am 18.04.2024.