22.1.1814 Kleinbottwar (heute Teil von Steinheim an der Murr, Württemberg), 19.3.1908 Stuttgart, evangelisch, aus Württemberg. Sohn des Johann Heinrich, Amtmanns, und der Johanna Christiane geborene Camerer. 1847 Emilie Baur, Tochter des Ferdinand Christian, Theologieprofessors. Studium der Theologie und der Philosophie in Tübingen, 1836 Dr. phil. 1840 Habilitation, Privatdozent in Tübingen. Begründer und Herausgeber der kritischen "Theologischen Jahrbücher", des Organs der Tübinger Schule, als deren Mitglied ihm während des Vormärz die akademische Laufbahn in Deutschland verschlossen war. Nach seiner Wahl zum ausserordentlichen Professor für Neues Testament und Kirchen- und Theologiegeschichte in Bern kam es 1847 zum sogenannten Zellerhandel, in dem sich Spannungen zwischen der liberalen Stadt und dem konservativen Land, zwischen Kirche und Staat sowie Kirche und Schule entluden. Eduard Zellers Berufung wurde von radikalen Politikern und Vertretern aufstrebender Berufe (Advokaten, Lehrer) begrüsst, während die Evangelische Gesellschaft des Kantons Bern, konservative Pfarrer und Liberale von 1831 sie bekämpften. Der Grosse Rat lehnte eine Kassation der Wahl ab. 1849 wurde Zeller ordentlicher Professor für Philosophie in Marburg, 1862 in Heidelberg und 1872 in Berlin. Seine Emeritierung erfolgte 1894. Zellers "Philosophie der Griechen" (1844-1852) ist ein Standardwerk der Philosophiegeschichte. Auf die Berner Zeit geht "Das theologische System Zwingli's" (1853) zurück.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 22.1.1814 ✝︎ 19.3.1908 1814-01-221908-03-19 |
Systematik
Religion (Protestantismus) |