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NeuburgGR

Burgruine in der polit. Gem. Untervaz GR auf längl. Felskopf am Westrand des Rheintals. Erhalten haben sich Reste des wehrhaften Palas mit rechteckigem Grundriss sowie nördlich und westlich davon Fundamente der Ringmauer mit Tor. Im Nordteil des Burghofs befindet sich eine runde Tankzisterne. N. ist mehrmals umgebaut worden, zum ursprüngl. Bestand gehören Austritte auf Aborterker oder Lauben, Rauchabzüge für Feuerstellen und Öfen, Schüttsteine, ferner spitzbogige Schmalscharten. Die Ritzzeichnungen in einer Sitznische im dritten Geschoss stammen aus der Zeit um 1300. Die Burg wurde wohl gegen Ende des 13. Jh. errichtet. 1345 wird sie erstmals urkundlich erwähnt. Vermutlich von den Herren Tumb von N. (Vorarlberg) gegründet, wechselte N. mehrmals den Besitzer. Um 1450 kam die Burg an Rudolf von Rappenstein, genannt Mötteli, 1496 wurde sie an das Bistum Chur verkauft. 1577 übernahm die Gem. Untervaz Burg und Herrschaft. Wohl bereits im 16. Jh. wurde die Anlage aufgelassen und dem Zerfall preisgegeben.

Quellen und Literatur

  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 313-315
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Zitiervorschlag

Maria-Letizia Boscardin: "Neuburg (GR)", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 15.07.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/010961/2009-07-15/, konsultiert am 12.10.2024.