Burgruine auf einem schmalen Felssporn in der Gem. Büsserach SO. Die Ruine besteht aus einem Wohnturm mit Nebenbauten; eine Vorburg und ein älterer Zugang auf der Südseite sind in schwachen Spuren erkennbar. Die Gründung der Burg fand um 1100 statt, ein Neubau entstand um 1294/95. Die N. wurde vom Hause Saugern-Pfeffingen offenbar als Kastvogteisitz zusammen mit dem Kloster Beinwil errichtet. Ihr ursprüngl., 1321 urkundlich bezeugter Name war Bello. Als Erben des Hauses Saugern-Pfeffingen übernahmen Ende 12. Jh. die Gf. von Thierstein Burg und Kastvogtei. Der neue Name Thierstein ist 1400 urkundlich belegt. 1445, 1467 und 1499 besetzten die Solothurner N. Nach dem Aussterben der Gf. von Thierstein 1522 erwarben die Solothurner die Burg und machten sie zum Verwaltungszentrum der weltl. Vogtei Thierstein. 1798 wurde die Burg für den Abbruch versteigert, im 19. Jh. konnte jedoch die Zerstörung der Burg durch Private, die die Ruine romantisch umgestalten wollten, gestoppt werden. Bauuntersuchungen und Sondierungen fanden 1985 statt.
Quellen und Literatur
- W. Meyer, Burgen von A bis Z, 1981, 213-215
- W. Meyer, «N.», in Nachrichten des Schweiz. Burgenvereins 59, 1986, 62-71