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LucienGautier

17.8.1850 Genf, 2.2.1924 Cologny, ref., von Genf. Sohn des Emile (->). Bruder des Raoul (->). 1878 Berthe Hentsch, Tochter des Charles, Bankiers. Als Theologiestudent in Genf (1869-72) interessierte sich G. v.a. für semit. Philologie. Stud. in Tübingen (1873), dann in Leipzig, wo er mit der Herausgabe und Übersetzung eines Textes von Ghasali 1878 zum Doktor der Philosophie promovierte. G.s Entdeckung der Forschungen von Julius Wellhausen (Theorie zu den Quellen des Pentateuch) sowie der hist.-krit. Exegese des Alten Testaments bestimmten seinen weiteren Lebensweg. 1878 wurde G. Prof. für Altes Testament an der Theol. Fakultät der Freien evang. Kirche des Kt. Waadt. Nach dem Rücktritt von seiner Stelle 1897 zog er sich nach Genf zurück, um seine Hauptwerke "Souvenirs de Terre Sainte" (1898), "Autour de la Mer Morte" (1901) und v.a. die gross angelegte "Introduction à l'Ancien Testament" (2 Bände, 1909-14) zu verfassen, die für die französischsprachigen Protestanten über ein halbes Jahrhundert der Schlüssel zur dt. Exegese blieb. G. gründete die Association chrétienne évangélique (1906), war Mitglied des Komitees zur Errichtung des Reformationsdenkmals (1919 eingeweiht), der Internat. Zentralstelle für Kriegsgefangene (1914-18) und sass 1919-24 im IKRK.

Quellen und Literatur

  • AEG, Stiftung
  • Livre du Recteur 3, 431
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Zitiervorschlag

Albert de Pury: "Gautier, Lucien", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.07.2007, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011125/2007-07-03/, konsultiert am 19.03.2025.