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Wartburg

Auf einem Nebengipfel des Engelbergs östlich der Aareklus zwischen Aarburg und Olten liegen die Ruine Alt-Wartburg in der Gemeinde Oftringen AG und die Neu-Wartburg auf dem Gebiet von Starrkirch-Wil SO.

Die Alt-Wartburg wurde um 1200 erbaut. Möglicherweise stand an dieser Stelle schon in der ersten Hälfte des 11. Jahrhunderts eine Befestigung. Die Burg bestand ursprünglich aus einem Wohnturm. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts wurde der vorgelagerte Hof ummauert, der Wohnturm bis etwa 1325 erhöht. Die Neu-Wartburg entstand um 1270. Bauherren beider Burgen waren vermutlich die Herren von Ifenthal. Im Lauf des 14. Jahrhunderts gelangten beide Wartburgen an die Herren von Büttikon und 1379 von diesen an die Herren von Hallwyl. 1415 wurden beide Burgen von bernischen Kriegsknechten geplündert und niedergebrannt. Die Alt-Wartburg blieb Ruine, während die Neu-Wartburg wieder aufgebaut wurde. Die beiden Wartburgen bildeten den Kern einer kleinen Rodungsherrschaft von ursprünglich etwa 0,5 km2, die ein freies Eigen war. Im Laufe des Spätmittelalters wurde sie um weitere östlich gelegene Rodungshöfe erweitert. Diese wiesen eigene Dreizelgensysteme auf. Die Herrschaft Wartburg bildete einen eigenen Niedergerichtsbezirk, der von der Hochgerichtsmarch gequert wurde. 1539 verkauften die Hallwyl Herrschaft und Burg Neu-Wartburg an Solothurn, das die Gebäude 1542 renovierte und einen Wohnsitz für den Feuerwächter einrichtete. 1547-1774 übten Vertreter der Wangner Familie Säli das Hochwächteramt aus, weshalb die Burg im Volksmund den Namen Sälischlössli erhielt. Nach der Aufgabe der Hochwacht 1856 wurde die zerfallende Burg 1863 von der Stadt Olten erworben und 1870-1871 dank der Initiative von Niklaus Riggenbach als Kompensation für das abgebrochene Stadtschloss Zielemp im neugotischen Stil wieder aufgebaut. Seither wird das Schlösschen als Gaststätte genutzt.

Quellen und Literatur

  • W. Meyer, Die Burgruine Alt-Wartburg im Kt. Aargau, 1974
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Zitiervorschlag

Felix Müller (Brugg): "Wartburg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.01.2015. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011146/2015-01-27/, konsultiert am 09.10.2024.