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Schiedberg

Burganlage südöstlich des Dorfteiles Vitg Dado in der Gem. Sagogn (GR). Auf einem Kieshügel über dem Vorderrhein liegt die Ruine einer lang gestreckten Burg mit einem Turm im Zentrum und repräsentativen Wohnbauten entlang der südl. Umfassungsmauer. Archäolog. Quellen (Notgrabung 1964, weitere Untersuchungen 1968) belegen die prähist., röm. und frühma. Besiedlung des Platzes. Die Grabungsbefunde lassen mit Sicherheit auf die Identität der Anlage mit dem im Tello-Testament (765) erwähnten castrum von Sagogn schliessen, in dem die Zacconen/Viktoriden ein herrschaftl. Steinhaus besassen. Die Errichtung der Adelsburg erfolgte um 1000, letzte Ausbauten entstanden wohl gegen 1250. Die Burg war Sitz der edelfreien Herren von Sagogn, die 1137/39 urkundlich erwähnt werden. S. gelangte durch Erbfall 1320 an die Gf. von Werdenberg-Heiligenberg. Nach einem Brand um 1400 wurde die Burg nicht mehr aufgebaut und zerfiel allmählich. Die Anlage wurde wegen ihrer grossen Bedeutung unter kant. und eidg. Schutz gestellt.

Quellen und Literatur

  • O.P. Clavadetscher, W. Meyer, Das Burgenbuch von Graubünden, 1984, 90-92
  • M. Bundi et al., S., Bregl da Heida und Schloss Aspermont in Sagogn, 2008
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Zitiervorschlag

Maria-Letizia Boscardin: "Schiedberg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.08.2011. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011351/2011-08-03/, konsultiert am 19.03.2024.