Der Schweizerische Israelitische Gemeindebund (SIG) ist der Dachverband der teils als private Vereine, teils als öffentlich-rechtliche Körperschaften organisierten jüdischen Gemeinden in der Schweiz (Judentum). Die ultraorthodoxen sowie die liberalen jüdischen Gemeinden gehören ihm nicht an. Nachdem der Aufnahmeantrag der liberalen Gemeinden Zürich und Genf vom SIG 2003 abgelehnt worden war, gründeten diese die Plattform der Liberalen Juden der Schweiz (PLJS).
Präsidenten des SIG
1904-1914 | Hermann Guggenheim |
1915-1935 | Jules Dreyfus |
1936-1943 | Saly Mayer |
1943-1946 | Saly Braunschweig |
1946-1973 | Georges Brunschvig |
1973-1980 | Jean Nordmann |
1980-1988 | Robert Braunschweig |
1988-1992 | Michael Kohn |
1992-2000 | Rolf Bloch |
2000-2008 | Alfred Donath |
2008-2020 | Herbert Winter |
2020- | Ralph Lewin |
Der 1904 zur Bekämpfung des Schächtverbots geschaffene SIG fördert und wahrt die gemeinsamen Interessen der Juden in der Schweiz. Er vertritt sie gegenüber eidgenössischen Behörden, Kirchen, gesamtschweizerischen Institutionen und Medien sowie internationalen jüdischen Organisationen. Weitere Aufgaben sind die Bekämpfung von Antisemitismus und Rassismus, die Stärkung der jüdischen Identität und Hilfeleistungen (insbesondere für Flüchtlinge) im Rahmen des ihm angegliederten Verbands Schweizerischer Jüdischer Fürsorgen (VSJF). 1933-1945 versuchte er, die Lage der von innen und aussen bedrohten Schweizer Juden durch die von ihm organisierte Abwehr des Antisemitismus zu stabilisieren und mittels der Flüchtlingshilfe bedrohte Juden zu retten. Ab 1995 wirkte er unter der Führung von Rolf Bloch in der Frage der nachrichtenlosen Vermögen vermittelnd zwischen schweizerischen Behörden und Banken einerseits und dem World Jewish Congress andererseits.