De facto unterstand die Diözese Basel bis 1792, de jure bis 1801 der Erzdiözese Besançon, seit 1802 ist sie unmittelbar Rom unterstellt. Sie hiess diocesis Basiliensis, 1888-1971 Diözese Basel und Lugano. Patrone waren bis 1828 Maria und St. Pantalus – dessen Reliquien wurden 1270 nach Basel überführt –, seit Mitte des 14. Jahrhunderts Kaiser Heinrich II. und seit 1828 Ursus und Viktor. Der Bischofssitz und die Kathedrale befanden sich bis 1828 in Basel (Münster), seither in Solothurn (ehemalige Stiftskirche St. Ursus und Viktor).
Mittelalter
Ereignisgeschichte
Der Sitz des Bischofs befand sich in spätrömischer Zeit im Castrum Rauracense (Kaiseraugst). 343 und 346 ist ein Bischof Iustinianus Rauricorum belegt. Der Bischofssitz wurde später nach Basel verlegt oder dort neu errichtet. Die Frage nach der Kontinuität muss offen bleiben. Vor der Mitte des 8. Jahrhunderts setzt eine Liste von in Basel residierenden Bischöfen ein. Damals wurden der Sprengel erweitert und die Grenzen neu gezogen. Die frühen Bischöfe Waldo (um 800) und Haito (vor 805-823) unterhielten enge Beziehungen zu den karolingischen Herrschern. 843 wurde das Bistum dem Mittelreich, 870 dem ostfränkischen Reich zugeteilt. 912 kam es (mit Ausnahme des Oberelsass) an Hochburgund.
Der letzte burgundische König, Rudolf III., schenkte Bischof Adalbero II. 999/1000 die Abtei Moutier-Grandval und legte damit den Grundstock für den späteren Bischofsstaat. Mit Kaiser Heinrich II. setzte sich der Einfluss des Reichs durch. Er verlieh Adalbero II. Hoheitsrechte und war bei der Münsterweihe 1019 in Basel anwesend. Unter Kaiser Konrad II. wurde Basel Reichsbistum. Ab 1025 setzte der deutsche König bzw. Kaiser die Fürstbischöfe ein. Die enge Verbindung zu den deutschen Herrschern prägte die bischöfliche Politik, vor allem im Investiturstreit, als sich Burkhard von Fenis (1072-1107) entschlossen auf die Seite König Heinrichs IV. stellte. Sie währte mit einem Unterbruch unter den letzten Staufern bis zu Heinrich IV. von Isny (1275-1286). In Reichsdiensten weilten Basler Fürstbischöfe häufig fern der Diözese, so Burkhard von Fenis, Adalbero III. (1133-1137), Ortlieb von Frohburg (um 1137-1164), Heinrich IV. von Isny und Peter II. von Aspelt (1297-1306).
Viele Fürstbischöfe setzten sich auch für kirchliche und religiöse Belange ein, förderten Klöster, Stifte, Kirchen oder begünstigten Gründungen, so wiederum Burkhard von Fenis, Lüthold I. von Aarburg (1191-1213), Heinrich II. von Thun (1216-1238) oder Berthold II. von Pfirt (1248-1262). Die Fürstbischöfe des 13. Jahrhunderts, Heinrich II. von Thun, Lüthold II. von Rötteln, insbesondere auch Heinrich III. von Neuenburg und Peter II. von Aspelt, widmeten sich tatkräftig dem Ausbau der weltlichen Herrschaft und schufen so die Voraussetzungen für das spätere Fürstbistum. Das 14. Jahrhundert war erfüllt von Streitigkeiten, hervorgerufen durch die im Zuge steigender Zentralisierung der obersten kirchlichen Gewalt vom Papst, insbesondere von Avignoneser Päpsten, providierten Fürstbischöfe wie Gérard de Vuippens, Johann I. von Chalon-Arlay und Johann III. von Vienne. Diese hatten als Welsche, Landesfremde und der deutschen Sprache Unkundige grosse Mühe, sich gegen die Kandidaten des Domkapitels zu behaupten und sich im Bistum durchzusetzen. Hinzu kamen Konfrontationen mit der Stadt Basel und den Habsburgern.
In den Wirren des Grossen Schismas stellten sich die Fürstbischöfe von Basel 1378 auf die clementistische, 1383 auf die urbanistische Seite, ehe 1409 der Pisaner Papst anerkannt wurde. Die langen und kostspieligen Kämpfe zogen die Diözese erheblich in Mitleidenschaft: Johann von Vienne und Imer von Ramstein hinterliessen ein zerrüttetes, hoch verschuldetes Bistum. Das 15. Jahrhundert war gekennzeichnet von Bestrebungen zur finanziellen Konsolidierung, zur Wiederherstellung der weltlichen Herrschaft sowie zur Reorganisation und Reform des kirchlichen Lebens. Sie wurden getragen von Fürstbischöfen, die meist vom Domkapitel gewählt und mit den Verhältnissen vertraut waren: Johann IV. von Fleckenstein, Friedrich zu Rhein, Arnold von Rotberg, Johann V. von Venningen und Christoph von Utenheim. Bemühungen, die Stadt Basel zurückzugewinnen, scheiterten. Der Durchbruch der Reformation in Basel, 1529, setzte dem Bistum in seiner mittelalterlichen Form ein Ende.
Gliederung, Organe und Institutionen
Die mittelalterliche Diözese Basel umfasste den Jurabereich mit Moutier-Grandval und Delsberg, den Sundgau und das Elsass bis kurz vor Schlettstadt. Im Süden bildete die von der Pierre Pertuis durchbrochene Jurakette die Grenze, im Osten Aare und Rhein. Der Sprengel zählte (nach der Papstzehnt-Abrechnung von 1301-1303 und dem "Liber marcarum" von 1441) über 420 Pfarr- und Filialkirchen. Er war spätestens vom 13. Jahrhundert an in 13, dann 12 Landkapitel gegliedert, denen Dekane vorstanden: Frickgau, Sisgau, Buchsgau, Salsgau, Elsgau, Leimental, St. Johann in Basel (diese ganz oder teilweise in der heutigen Schweiz gelegen), im Oberelsass die Dekanate citra Rhenum, inter colles, citra und ultra Otensbühel sowie Sundgau. Kapitelstatuten sind erst aus dem 14. Jahrhundert überliefert (Frickgau 1356). Mit den Dekanaten deckten sich die Archidiakonate, geleitet von Domdignitären, dem Propst von Saint-Ursanne (Elsgau) und dem Archidiakon des Stifts Moutier (Salsgau).
Bischöfe der Diözese Basel bis zur Reformation
a Doppelwahl
Von den später zahlreichen Stiften und Klöstern des Bistums bestanden um 800 erst sechs: Im Gebiet der Schweiz Saint-Ursanne und Moutier-Grandval, im elsässischen Raum Münster, Saint-Amarin, Murbach und Masevaux. Die meisten weiteren Häuser wurden zwischen 1000 und 1300 gegründet. Die früheste bischöfliche Gesetzgebung, Haitos "Capitularia ecclesiastica", stammt aus dem frühen 9. Jahrhundert. Die Überlieferung der Synodalstatuten setzt 1297 unter Peter II. von Aspelt ein. Das erstmals um 830 bezeugte Domkapitel beteiligte sich vom 12./13. Jahrhundert an zunehmend an der Bistumsverwaltung und besass vom 13. Jahrhundert an das Recht der Bischofswahl (1261 erste Wahlkapitulation). Nach der Mitte des 13. Jahrhunderts sind die bischöflichen Ämter des Generalvikars (1277) und des Offizials (1252) fassbar. Zur gleichen Zeit tritt die bischöfliche Kanzlei deutlicher hervor. Pflichten und Kompetenzen aller bischöflichen Amtsträger wurden 1484 in den "Statuta curiae Basiliensis" festgelegt. Über die liturgischen Bräuche im spätmittelalterlichen Münster gibt das "Ceremoniale Basiliensis episcopatus" (1517) des Hieronymus Brillinger Aufschluss.
Frühe Neuzeit
Ereignisgeschichte
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts gingen die Stadt Basel und die zugehörige Landschaft (1529), die mit Bern verbundenen fürstbischöflichen Herrschaften Erguel und Moutier, das bernische Bipperamt, die Vogteien Zwingen, Pfeffingen und Birseck sowie der nördliche Sundgau und die oberelsässischen Städte Mülhausen und Münster zur Reformation über. Die Basler Fürstbischöfe verlegten ihre Residenz ins hochstiftische, aber damals noch ausserhalb des geistlichen Sprengels gelegene Pruntrut. Fürstbischof Jakob Christoph Blarer von Wartensee (1575-1608) rekatholisierte den nördlichen Teil seines weltlichen Territoriums und führte die tridentinische Kirchenreform durch: Er berief 1581 eine Diözesansynode nach Delsberg, veröffentlichte 1583-1596 neue liturgische Bücher, liess 1586-1589 und 1601-1604 das Bistum visitieren und gründete 1591 in Pruntrut ein Jesuitenkollegium sowie 1607 ein Priesterseminar, das 1608 bereits wieder geschlossen wurde. Das 18. Jahrhundert brachte eine Intensivierung der bischöflichen Visitationstätigkeit, verstärkte Anstrengungen zur Priesterbildung – das Priesterseminar wurde 1716 wieder eröffnet – und 1747 eine Reduktion der Feiertage mit Arbeitsruhe von 44 auf 18.
Die Französische Revolution, zu deren lokalen Anführern der Basler Weihbischof und spätere konstitutionelle Erzbischof von Paris, Johann Baptist Joseph Gobel, zählte, liess die kirchliche Ordnung zusammenbrechen. 1790 schuf Frankreich im Oberelsass ein neues Bistum Haut-Rhin, dem es 1793 – nach der Annexion – auch das nördliche Hochstift Basel zuschlug. Der Fürstbischof Franz Joseph Sigismund von Roggenbach floh, ebenso drei Viertel der rund 670 unter französischer Herrschaft stehenden Basler Diözesangeistlichen; lediglich eine Minderheit leistete den Eid auf die Verfassung. Kirchlich kamen die französischen Gebiete 1801 an das Bistum Strassburg. 1814 erfolgte die Restitution der später schweizerischen Teile an die Diözese Basel. Fürstbischof Franz Xaver von Neveu (1794-1828) blieb ab 1803 in Offenburg im Exil.
Gliederung, Organe und Institutionen
Bis zur Reformation umfasste die Diözese Basel rund 400 Pfarreien, 1750 deren 358. Sie bildeten elf Landdekanate, die deckungsgleich waren mit den Archidiakonaten. Weltlich gehörte das Gebiet zu Vorderösterreich (Fricktal, Oberelsass bis 1648/1697), zu Frankreich (Oberelsass ab 1648/1697), zum eidgenössischen Ort Solothurn (Buchsgau), oder es stand unter der Landesherrschaft des Fürstbischofs selbst. Die hochstiftische Ajoie mit ihren 20 Pfarreien kam erst 1779 im Tausch gegen 29 Sundgauer Pfarreien des Dekanats Masevaux vom Erzbistum Besançon an die Diözese Basel.
Bischöfe der Diözese Basel der frühen Neuzeit
Amtsdaten | Bischof |
---|---|
1502-1527 | Christoph von Utenheim |
1527-1553 | Philipp von Gundelsheim |
1554-1575 | Melchior von Lichtenfels |
1575-1608 | Jakob Christoph Blarer von Wartensee |
1608-1628 | Wilhelm Rinck von Baldenstein |
1628-1646 | Johann Heinrich von Ostein |
1646-1651 | Beat Albrecht von Ramstein |
1651-1656 | Johann Franz von Schönau |
1656-1693 | Johann Konrad von Roggenbach |
1693-1705 | Wilhelm Jakob Rinck von Baldenstein |
1705-1737 | Johann Konrad von Reinach-Hirzbach |
1737-1743 | Jakob Sigismund von Reinach-Steinbrunn |
1744-1762 | Joseph Wilhelm Rinck von Baldenstein |
1763-1775 | Simon Nikolaus von Montjoye-Hirsingen |
1775-1782 | Friedrich Ludwig Franz von Wangen-Geroldseck |
1782-1794 | Franz Joseph Sigismund von Roggenbach |
1794-1828 | Franz Xaver von Neveu |
Die Fürstbischöfe, die allesamt die Weihen empfangen hatten, entstammten dem reichsritterlichen oder dem landständischen Adel. Ihre geistlich-weltliche Doppelfunktion behinderte das kirchliche Wirken vor allem in politisch unruhigen Zeiten wie der Reformation, dem Dreissigjährigen Krieg oder den sogenannten Landestroublen (1730-1740). Der Geistliche Rat unter Leitung des Generalvikars führte die kirchlichen Amtsgeschäfte. Gerichtsinstanz war das Offizialat, ab 1529 mit Sitz im elsässischen Altkirch. Für geistliche Funktionen stand ein Weihbischof zur Verfügung. Das Domkapitel residierte von 1529 an in Freiburg im Breisgau und übersiedelte 1678 nach Arlesheim. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestanden im Gebiet der Diözese Basel rund 100 Stifte, Klöster und Ordensniederlassungen; 1780 waren es rund 70. In der Reformation gingen gut ein Viertel, in der Französischen Revolution von den verbliebenen gar 80% verloren. Den bedeutendsten Zuwachs brachte in der Zeit dazwischen die Niederlassung von Jesuiten und von Kapuzinern im Zuge der katholischen Reform.
19. und 20. Jahrhundert
Ereignisgeschichte
Der Aufbau des neuen Bistums wurde in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts behindert vom Gegensatz zwischen den meist liberal dominierten Kantonsregierungen und dem in seiner Mehrheit ultramontanen und politisch konservativen Klerus, mit dem sich an vielen Orten die Gläubigen solidarisierten. Im Kulturkampf (1870-1884) kam es zum offenen Bruch, als 1873 die Mehrheit der Regierungen Bischof Eugène Lachat für abgesetzt erklärte und ihn mit Polizeigewalt von seinem Amtssitz entfernen liess. Im Berner Jura versuchten die Behörden vergeblich, einen staatsloyalen Klerus zu installieren. Eine Folge der Auseinandersetzungen war der Rückzug der konservativen Katholiken in einen sozial geschlossenen Lebensraum mit separaten Institutionen (Zeitungen, Privatschulen, Partei, Vereine), die sich jedoch überdiözesan organisierten. Die liberalen Katholiken integrierten sich dagegen in den erneuerten Bundesstaat. Im 20. Jahrhundert führten demografische Veränderungen zur Gründung neuer katholischer Pfarreien in ehemaligen geschlossen reformierten Gebieten, verbunden mit einer intensiven kirchlichen Bautätigkeit. An der Seelsorgearbeit sind seit 1972 neben Geistlichen auch Laien beteiligt. 1999 standen im Dienst des Bistums 1754 Personen; die meisten von ihnen sind zivilrechtlich durch eine Kirchgemeinde angestellt. Zu Einbrüchen bei der Nachwuchsrekrutierung kam es jeweils nach grösseren Veränderungen, so nach dem Streit um den Liberalismus, nach dem Kulturkampf, nach der Krise des Modernismus und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil.
Gliederung, Organe und Institutionen
1828 durch ein Konkordat der betroffenen Kantonsregierungen mit dem Heiligen Stuhl neu umschrieben, umfasste das Diözesangebiet zunächst die katholischen Pfarreien der Kantone Solothurn, Luzern, Bern (Teil des heutigen Kantons Jura) und Zug. Hinzu kamen 1829 Aargau, Thurgau und der spätere Kanton Basel-Landschaft, 1864 der alte Kantonsteil von Bern und 1978 Schaffhausen (zuvor ab 1858 unter provisorischer Administration des Bischofs von Basel). Traditionell katholische Gebiete sind Luzern, Zug, Jura, Solothurn (ohne Bucheggberg), das Birseck, das Fricktal und das Freiamt. Zum Bistum gehören die Städte Bern und Basel; rund ein Achtel der Pfarreien liegt im französischen Sprachgebiet. 1888-1971 führte der Oberhirte den Titel "Bischof von Basel und Lugano". Das Bistum Lugano war nach seiner Errichtung 1888 de jure mit dem Bistum Basel verbunden, wurde aber bis 1971 durch einen apostolischen Administrator geleitet.
Bei der Neugründung wurden die lokalen Strukturen übernommen. Das Bistum umfasste somit 1834 385 Pfarreien mit 250'000 Katholiken. 1865 waren es 379 Pfarreien mit 411'000 Mitgliedern, 1994 530 Pfarreien mit 1'115'775 Mitgliedern. Ein starkes Wachstum erfolgte nach 1945, bedingt durch den Zuzug ausländischer Arbeitskräfte und ihrer Familien. Organisatorisch sind die Pfarreien zu Dekanaten zusammengefasst (1834 29, 1928 30, 1999 36). Für Luzern, Zug und Thurgau bestanden kantonale bischöfliche Kommissariate. Sie wurden 1976 abgelöst durch zehn Bistumsregionen, welche je die Pfarreien eines Kantons umfassen und von Regionaldekanen geleitet werden.
Bischöfe der Diözese Basel 19.-21. Jahrhundert
Amtsdaten | Bischof |
---|---|
1828-1854 | Josef Anton Salzmann |
1854-1862 | Karl Arnold-Obrist |
1863-1884 | Eugène Lachat |
1885-1888 | Friedrich Fiala |
1888-1906 | Leonhard Haas |
1906-1925 | Jakob Stammler |
1925-1936 | Joseph Ambühl |
1936-1967 | Franz von Streng |
1967-1982 | Anton Hänggi |
1982-1993 | Otto Wüst |
1994-1995 | Hansjörg Vogel |
1996-2010 | Kurt Koch |
2010- | Felix Gmür |
Dem Bischof stehen seit 1926 ein bis zwei Generalvikare als Stellvertreter zur Seite, seit 1976 zudem ein bzw. seit 1987 zwei Weihbischöfe. 1828 wurde das Kollegiatstift St. Ursus und Viktor in Solothurn zum Domkapitel erhoben. Dieses besteht heute aus 18 Weltpriestern (Dignitäten: Propst, Dekan), übt liturgische Funktionen aus und hat das Recht der Bischofswahl. Als staatliches Aufsichtsorgan wirkt seit 1828 die Diözesankonferenz, die sich aus je zwei Regierungs- oder Landeskirchenvertretern der beteiligten Kantone zusammensetzt. 1967 wurden zwei Diözesanräte gegründet; sie vertreten dem Bischof gegenüber die Interessen der Gläubigen bzw. der Seelsorger. 1829-1965 nahm der Bischof die Kirchweihen und Firmspendungen in der Regel persönlich vor. Bis Ende der 1960er Jahre gab es im Bistum einen allgemein-verbindlichen Diözesankatechismus (erstmals erschienen 1846) sowie ein eigenes Kirchengesangbuch (Versionen von 1890, 1908, 1927, 1942). Synoden wurden 1896, 1931, 1956 und 1972-1975 durchgeführt. Die letzte fand im Rahmen der gesamtschweizerischen Synode 72 statt und hatte zum Ziel, die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils umzusetzen. Erstmals waren daran auch Laien beteiligt. Für die Seelsorgerausbildung bestand 1860-1870 in Solothurn ein auf konkordatärer Grundlage aufgebautes Priesterseminar. Nach dessen staatlich angeordneter Schliessung wurde es auf privater Basis weitergeführt und 1878 nach Luzern verlegt, wo 1970 auch eine Theologische Fakultät gegründet wurde. Zusätzlich bestand 1928-1969 in Solothurn für den Weihekurs ein zweites Seminar. Auf Bistumsebene dient der 1886 gegründete Diözesan-Cäcilienverein als Dachverband der Kirchenchöre und der 1924 entstandene Kirchenbauverein zur Subventionierung sakraler Bauten. Die Finanzierung der Bistumseinrichtungen erfolgt mit Hilfe konkordatär vereinbarter Staatsleistungen sowie seit 1971 durch Beiträge der kantonalen Landeskirchen.
Quellen und Literatur
- HS I/1, 127-436
- P. Bloesch, Das Anniversarbuch des Basler Domstifts 1334/38-1610, 2 Bde., 1975
- A. Kaspar, Das Basler Domkapitel an der Wende zur Neuzeit, Liz. Basel, 1978
- P. Preiswerk, Das Basler Domkapitel z.Z. des Konzils von Basel 1431-48, Liz. Freiburg, 1988
- P. Braun, Joseph Wilhelm Rinck von Baldenstein (1704-1762), 1981
- M. Jorio, Der Untergang des Fürstbistums Basel (1792-1815), 1982
- V. Conzemius, 150 Jahre Diözese Basel, 1979
- B. Ehrenzeller, Die Diözesankonferenz des Bistums Basel, 1985
- M. Ries, Die Neuorganisation des Bistums Basel am Beginn des 19. Jh. (1815-1828), 1992