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Sermuz

Weiler nahe bei Gressy in der Gemeinde Yverdon-les-Bains VD, am Südhang eines Hügels am Rand der Orbe-Ebene gelegen, aus Bauernhäusern und Ökonomiegebäuden bestehend.

Auf der Geländeterrasse über dem Weiler ist als letzte Spur einer frühgeschichtlichen Befestigungsanlage ein kleiner Erdhügel erhalten. Er zeugt von einer in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts v.Chr. errichteten gallischen Mauer (murus gallicus). Ein Abschnitt der Befestigungsmauer wurde 1990 teilweise rekonstruiert. Die archäologischen Funde, die unter dem Befestigungswall zum Vorschein kamen, stammen wahrscheinlich aus der Bronzezeit. Hinter der Befestigungsanlage bei Sur Châtillon wurden an der Erdoberfläche römische Münzen, Amphorenscherben und Keramik aus der Spätlatènezeit gefunden, also aus der Zeit, als die Festung besiedelt war. In den Überresten der Befestigungsmauer wurden später Gräber angelegt. 1177 besass das Hospiz auf dem Grossen St. Bernhard in Semmurs eine cella (Priorat oder Kloster), die 1231 noch bewohnt war, 1285 aber nicht mehr erwähnt wird. 1453 unterstand die Kapelle Saint-Nicolas der Abtei Lac de Joux. Die Bevölkerung bildete einst eine eigene Dorfgemeinschaft, die noch 1565 belegt ist. 1764 bestanden in Sermuz nur noch zwei Höfe, die zur Kastlanei Belmont gehörten.

Quellen und Literatur

  • C. Brunetti, Yverdon-les-Bains et Sermuz à la fin de l'âge du fer, 2007
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Zitiervorschlag

Philippe Curdy: "Sermuz", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 24.11.2011, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011412/2011-11-24/, konsultiert am 02.12.2024.