Auf dem prot. Glauben beruhende religiöse Bewegung (ab 1878 H. genannt), die 1865 von William und Catherine Booth-Mumford in London gegründet wurde. 1882 evangelisierte ihr Schwiegersohn Arthur Clibborn in Genf, 1883 in den Kt. Neuenburg und Waadt sowie in La Neuveville. Die ersten Versammlungen in dt. Sprache fanden in Genf, ab 1885 in Schlieren und ab 1887 in Basel statt. Die Anfänge waren tumultuös; es kam zu Schikanierungen, tätl. Angriffen, Ausweisungen, Verboten und Inhaftierungen infolge der religiösen Intoleranz der Zeit und des Misstrauens gegenüber den sog. Mômiers (heuchlerischen Seelenfängern). Die H. wurde für illegal erklärt, bis das Bundesgericht sie 1889 als religiöse Körperschaft anerkannte und 1894 die kant. Ausnahmegesetze aufhob. Waadt und Zürich waren die ersten Kantone, welche die H. tolerierten, und 1890 gewährte ihr der Bundesrat grundsätzlich seine Unterstützung. Die Bewegung verbreitete sich rasch, brachte ihre Zeitschriften heraus (1885 "Kriegsruf", 1889 "Le Cri de Guerre"), öffnete die ersten Wohnheime (1896 in Zürich, 1899 in Genf, sowie 1903 ein Heim für ehemalige Gefangene in Köniz) und führte Landwirtschaftsbetriebe in Saint-Aubin-Sauges und in Waldkirch. 1904 leitete die H. acht Sozialdienstzentren in der Schweiz. Die Frauengruppe, anfänglich Heimbund genannt, wurde 1923 gegründet und umfasste 1980 mehr als 4'000 Frauen in 140 Sektionen. Nachdem die Schweiz zunächst vom Hauptquartier in Paris abhängig gewesen war, wurde sie 1901 zu einem selbstständigen Territorium (ab 1947 Territorium Schweiz-Österreich und ab den 1990er Jahren Schweiz-Österreich-Ungarn) mit dem nationalen Hauptquartier in Bern (1915 Kauf eines Wohngebäudes). Bis 1941 waren die Leiter Briten, Niederländer oder Schweden. Verankert in den traditionell ref. Kantonen, vorab in städt. Milieu, spielt die H. eine wichtige Rolle an der Seite der gesellschaftl. Randgruppen. Sie wirkt im Ökumen. Rat der Kirchen mit und anerkennt die kirchl. Arbeit der anderen Konfessionen.
Plakat der Heilsarmee (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Quellen und Literatur
- R. Chevalley, Une armée en marche, 1982
Weblinks