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Arianismus

Nach der Lehre des Arius ist Christus, der Sohn, Gott, dem Vater, unähnlich. Das Konzil von Nicäa verwarf 325 den Arianismus und legte als Orthodoxie die Wesensgleichheit von Sohn und Vater fest. Danach verschwand der Arianismus nach und nach aus dem Römischen Reich. Um 380 aber bekehrte der arianische Bischof Wulfila, ein Vertreter der Homöer, die Goten, wonach weitere germanische Völker den Arianismus übernahmen (Wandalen, Burgunder, Langobarden). Mit der Völkerwanderung kam der Arianismus homöischer Prägung ins Römische Reich zurück. Die Burgunder, die sich 443 in der Sapaudia niederliessen, gründeten Kirchen, insbesondere in der Region Genf. Wie die Goten besassen auch sie eine eigene Liturgie und eine Bibel in der gotischen Version, die von der lateinischen Vulgata abwich. Die Bekehrung ihres Königs Sigismund zum Katholizismus (505) führte zum allmählichen Verschwinden dieser Häresie, die im Abendland noch bis ins 7. Jahrhundert belegt ist.

Quellen und Literatur

  • K. Schäferdiek, «Der germ. Arianismus», in Miscellanea historiae ecclesiasticae 3, 1970
  • Arianism after Arius, hg. von M.R. Barnes, D.H. Williams, 1993
Weblinks

Zitiervorschlag

Justin Favrod: "Arianismus", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 17.12.2002, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011446/2002-12-17/, konsultiert am 19.03.2024.