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Châtelard

Ehem. fester Platz an der Route über den Gr. St. Bernhard, bei Orsières über dem linken Ufer der Dranse gelegen. 972 soll an der Brücke bei C. Abt Maiolus von Cluny von Sarazenen gefangen worden sein. Die urspr. Besitzverhältnisse sowie die Entstehungszeit sind nicht geklärt. Ab dem 12. Jh. erscheint C. im Besitz der Gf. von Savoyen. Deren Burg zu C. diente als Sitz des Viztums, das die Herren von Allinges, möglicherweise mit den Herren von Orsières identisch, innehatten. Im 14. Jh. besassen die Cavelli Anteile an der Burg C. Begünstigt durch den Passverkehr entstand im 14. Jh. um das lokale Verwaltungszentrum der Burg ein befestigter Ort, dem die Savoyer 1376 und 1431 städt. Privilegien verliehen. Vermutlich 1475/76 wurde C. anlässlich der Eroberung des Unterwallis durch die sieben Zenden zerstört. 1935 vernichtete ein Brand die in jüngeren Bauten integrierten Burgreste. Sichtbar sind noch Spuren der Gräben und Umfassungsmauern.

Quellen und Literatur

  • A. Donnet, Châteaux du Valais, 21982, 131 f.

Zitiervorschlag

Werner Meyer: "Châtelard", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.01.2005. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011504/2005-01-04/, konsultiert am 27.03.2023.