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KarlPestalozzi

Porträt von Karl Pestalozzi, 1990 © Fotografie Kurt Wyss, Basel.
Porträt von Karl Pestalozzi, 1990 © Fotografie Kurt Wyss, Basel.

14.3.1929 St. Gallen, 31.7.2023 Allschwil, reformiert, von Zürich. Sohn des Richard Pestalozzi, Pfarrers, und der Gertrud geborene Schlegel. Urenkel des Diethelm Georg Finsler. 1967 Julia Kerpel, Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Karl Pestalozzi studierte Theologie und Germanistik an den Universitäten Zürich und Tübingen und promovierte 1958 bei Emil Staiger. 1959-1968 war er Assistent bei Wilhelm Emrich an der Freien Universität Berlin, an der er sich 1968 habilitierte. 1968-1999 lehrte er als ordentlicher Professor neuere deutsche Literaturwissenschaft an der philosophisch-historischen Fakultät der Universität Basel (1975-1976 Dekan, 1990-1992 Rektor). Pestalozzi amtierte als Gründungspräsident der Stiftung für eine historisch-kritische Gottfried Keller-Ausgabe (HKKA, 1993-2014) sowie als Präsident der Stiftung Nietzsche-Haus in Sils-Maria (1994-2006). Er forschte zu Hugo von Hofmannsthal, Gottfried Keller, Friedrich Nietzsche und Johann Kaspar Lavater, zur Literatur des Fin de siècle, der Geschichte der Germanistik und Schweizer Literatur. Methodisch war er den Arbeiten Staigers wie auch den geistesgeschichtlichen Forschungen Emrichs verpflichtet und galt als wichtiger Vermittler zwischen der bundesrepublikanischen und der schweizerischen Literaturwissenschaft vor und nach 1968.

Quellen und Literatur

  • Pestalozzi, Karl: Die Entstehung des lyrischen Ich. Studien zum Motiv der Erhebung in der Lyrik, 1970.
  • Pestalozzi, Karl: Dichtung als verborgene Theologie im 18. Jahrhundert. Lavaters religiöses Drama «Abraham und Isaak» und Schillers Operette «Semele», 2012.
  • Pestalozzi, Karl: Gottfried Keller. Kursorische Lektüren und Interpretationen, 2018.
  • Groddeck, Wolfram; Stadler, Ulrich (Hg.): Physiognomie und Pathognomie. Zur literarischen Darstellung von Individualität. Festschrift für Karl Pestalozzi zum 65. Geburtstag, 1994 (mit Werkverzeichnis).
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Kurzinformationen
Familiäre Zugehörigkeit
Lebensdaten ∗︎ 14.3.1929 ✝︎ 31.7.2023

Zitiervorschlag

Ulrich Stadler: "Pestalozzi, Karl", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 04.12.2023. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011675/2023-12-04/, konsultiert am 25.04.2024.