Um 1095 als Laienbruderschaft zur Betreuung vor allem kranker Pilger in Saint-Antoine (Departement Isère, F) entstanden, dem Ruheort der (angeblichen) Gebeine Antonius des Grossen, breiteten sich die Antoniter (ab 1247 Orden nach der Regel Augustins, ab 1297 Chorherren) über ganz Europa aus. Als ihre Aufgabe sahen sie die Behandlung und Pflege der am Antoniusfeuer (Ergotismus/Mutterkornvergiftung) Erkrankten an. Im 15. Jahrhundert unterhielten sie in ca. 370 Spitälern rund 4000 Insassen. Die fünf schweizerischen Häuser hingen alle von ausserhalb der Schweiz gelegenen Generalpräzeptoreien ab: Bern (von Chambéry, Savoyen), Basel (von Isenheim, Elsass), Kleinbasel, Uznach, Burgdorf (von Freiburg im Breisgau). Sie wurden sämtlich in der Reformationszeit säkularisiert. Die letzten 33 Antoniterhäuser wurden 1776 in den Johanniterorden inkorporiert.
Quellen und Literatur
- HS IV/4, 37-134
Weblinks