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Collombey

Kloster Saint-Joseph d'Arbignon, Gem. Collombey-Muraz. Bernhardinerinnen der Zisterzienserreform von Mutter Louise de Ballon (1668), die aus La Roche-sur-Foron (Hochsavoyen) ins Wallis kamen. Bis sie 1643 vom Walliser Landrat gebilligt wurden, stiessen die Bernhardinerinnen auf Schwierigkeiten: Zuerst liessen sie sich 1629 in Saint-Maurice nieder, dann 1634 in Monthey. 1647 fanden sie im Schloss Arbignon in C. eine endgültige Bleibe und lebten ungestört bis zur Zeit der Franz. Revolution. Diese brachte schwere Prüfungen: 1798 drohten Plünderung und Aufhebung von C., ab 1803 folgten allerlei Belästigungen, und unter napoleon. Herrschaft kam es 1812 zur Auflösung, welche die Schwestern zur Heimkehr in ihre Familien zwang (bis 1814). Neue Schwierigkeiten stellten sich in der Zeit des Sonderbunds. Auf Ersuchen der Gemeindebehörden erteilten die Schwestern in einem Klosternebengebäude den Mädchen Primarunterricht (1849-1964); bis 1972 stellten sie ihre Räumlichkeiten zur Verfügung. 1935 entstand in Gerunden bei Siders eine Tochtergemeinschaft. Bescheidene Einkünfte erwirtschaften die Bernhardinerinnen aus handwerkl. Arbeit (Herstellung von Hostien und liturg. Gewändern), dem Tonträgerverleih Etoile sonore für Blinde und Sehbehinderte und dem Unterhalt einer Herberge. Geistig verbunden sind sie den Zisterziensern gewöhnlicher und strikter Observanz. Sie führen ein Klosterleben nach der Regel des hl. Benedikt, das vom klösterl. Gottesdienst, von Lob und Kontemplation geprägt ist, und verfügen über eigene, erneuerte Statuten. Sie unterstehen der Jurisdiktion des Bischofs von Sitten. Die Klosterkirche von C., Anfang des 18. Jh. errichtet, wurde 1994 restauriert.

Quellen und Literatur

  • HS III/3, 996-1050

Zitiervorschlag

François Huot: "Collombey", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 03.08.2005, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/011860/2005-08-03/, konsultiert am 03.12.2024.