9.4.1904 Netstal, 3.11.1980 Genf, reformiert, von Grub (AR). Sohn des Jakob Arnold, Pfarrers in Netstal, und der Anna Magdalena geborene Zweifel. 1) 1935 Charlotte Heinsius von Mayenburg, 2) 1946 Hanny Fries, 3) 1948 Heidi Antoine, 4) 1963 Erna Tschanz, 5) 1980 Madeleine Constançon-de Weiss. Besuch der Kantonsschule Frauenfeld, nach Schulausschluss autodidaktische Weiterbildung in Zürich. 1924-1930 in Paris, danach über Wien und Grein an der Donau (Oberösterreich) nach Den Haag, wo Ludwig Hohl als Schriftsteller in materiell bedrückenden Verhältnissen lebte. Hier arbeitete er "in grösster geistiger Einöde" an seinem Werk "Nuancen und Details" (1939) und vor allem an seinem Hauptwerk "Die Notizen oder Von der unvoreiligen Versöhnung" (2 Bde., 1944-1954). 1937 bis zu seinem Tode lebte Hohl in Genf. Obwohl er von namhaften Schweizer Autoren verehrt und unterstützt wurde, blieb ihm der Erfolg Zeit seines Lebens versagt. Der zweite Band seines Hauptwerks erschien erst nach langwierigen Prozessen und mit zehnjähriger Verspätung 1954 bei Artemis. Hohls Schreibweise, der man eine unablässige Auseinandersetzung mit der Sprache anmerkt, und sein Literaturbegriff, welcher keine Trennung von Poesie und Philosophie kennt, standen und stehen – trotz mancher Nähe etwa zum Werk von Hans Albrecht Moser und Hans F. Geyer – quer zum herrschenden Literaturbetrieb. Mehrere Auszeichnungen, unter anderem 1970 Schillerpreis, 1980 Petrarca-Preis.
Quellen und Literatur
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 9.4.1904 ✝︎ 3.11.1980 1904-04-091980-11-03 |
Systematik
Künste und Literaturen / Literaturen |