21.10.1860 Vals, 31.8.1933 Chur, kath., von Vals. Sohn des Johann Benedikt, Schmieds und Bauern, und der Fidelia geb. Vieli, von Vals. Paulina Hubert, von Vals, Tochter des Johann Anton, Kochs und Bäckers. 1880-84 Stud. der Medizin in Basel und Zürich, 1888 Dr. med. in Basel. 1885 Landschafts- und Kurarzt in Andeer, 1886 Sekundärarzt an der psychiatr. Klinik St. Pirminsberg in Pfäfers. Bis 1930 (Gründungs-)Direktor der 1892 eröffneten Psychiatr. Klinik Waldhaus in Chur. In seinen Geschichten der Fam. Zero und Markus (1905 bzw. 1918, 1919 gemeinsam als "Psychiatr. Familiengeschichten" veröffentlicht) sah J. Beispiele für eine angebl. Degeneration durch "gewöhnl. Vererbung" sowie Blastophthorie (Keimverderbnis nach Auguste Forel). Weiter verfasste er Erzählungen und Romane im Dialekt des Valsertals, u.a. "Urchigi Lüt" (1918). Sein Roman "Der hellig Garta" von 1920 schildert den Untergang des Bergdorfs Zervreila (Gem. Vals). J. wirkte bei der Gründung von Kliniken in Realta und Masans mit und war Mitglied zahlreicher Gesellschaften, darunter der Gemeinnützigen Gesellschaft des Kt. Graubünden sowie der Schweiz. Gesellschaft für Psychiatrie.
Porträt von Johann Joseph Jörger. Fotografie, um 1930 (Klinik Waldhaus, Chur).
Quellen und Literatur
- L. Mornaghini-Zweidler, Der Psychiater Johann Joseph J. 1860-1933, 1975, (mit Bibl.)
- V. Klimpel, Schriftsteller-Ärzte, 1999, 88
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 21.10.1860 ✝︎ 31.8.1933 1860-10-211933-08-31 |