Ehem. Kartäuserkloster, Gem. Greyerz FR, Diözese Lausanne. Gestiftet 1307 von Willelmeta von Grandson und ihrem Sohn, Gf. Peter III. von Greyerz, wurde die Kartause La P. (lat. Pars Dei), deren Patronin Maria war, in einer Lichtung am Hang des Moléson über der Trême errichtet.
Durch zahlreiche Zuwendungen, insbesondere der Gf. von Greyerz, und durch Ankäufe erwarb die Kartause ausgedehnten Grundbesitz im Greyerzer- und Waadtland, vorwiegend Waldgebiete, aber auch Weinberge sowie ein Haus in Vevey. 1555 kam sie unter die Herrschaft Freiburgs, das sie einer strengen Aufsicht unterstellte. 1601 verbrannte ein Teil der Gebäude, worauf die Freiburger Regierung das Kloster aufheben wollte. Säkularisationsbestrebungen blieben auch im 18. Jh. ohne Erfolg; stattdessen kam es 1778 zur Aufhebung der mit La P. eng verbundenen La Valsainte, von der die Mönche nun hierher zogen. 1798 besetzten die Franzosen die Kartause. Nach einem verheerenden Brand 1800 mussten die Mönche ausgesiedelt werden, bis das Kloster 1805 wieder instand gestellt war. La P. wurde zum Refugium vertriebener Kartäuser aus dem Ausland. Nach der Aufhebung der Kartause 1848 wurden Bibliothek und Archiv an den Staat überführt, Klostergut und Gebäude 1856 verkauft. Die zumeist im Land gebliebenen Mönche versuchten nach dem Sturz der radikalen Regierung die Kartause wiederherzustellen. Ein diesbezügl. Beschluss des Freiburger Gr. Rats scheiterte 1861 am Widerstand der Besitzerin der Liegenschaft. So zogen die Mönche 1863 in die Kartause La Valsainte und bauten sie wieder auf. Unter den Bewohnern von La P. ragt der legendäre "schlafende Mönch", Erfinder, Astronom und geistl. Schriftsteller Jean Joseph Hermann hervor. 1862 wurde der grosse Kreuzgang mit den Häuschen zum grössten Teil abgebrochen; die Kernanlage des Klosters mit der Kirche blieb in ihrer Substanz weitgehend erhalten.