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ArnoldKübler

Kübler als Chef- und Bildredaktor der Zürcher Illustrierten. Fotografie von Gotthard Schuh, 1933 (Fotostiftung Schweiz, Winterthur) © Fotostiftung Schweiz.
Kübler als Chef- und Bildredaktor der Zürcher Illustrierten. Fotografie von Gotthard Schuh, 1933 (Fotostiftung Schweiz, Winterthur) © Fotostiftung Schweiz.

2.8.1890 Wiesendangen, 27.12.1983 Zürich, vermutlich ref., von Wiesendangen (ab 1981 auch Ehrenbürger). Sohn des Albert, Bauern, Holzhändlers und Wirts, und der Bertha geb. Winkler. 1927 Alva Carolina Fredrika Gierzt, Tochter des Gustav Carl Fredrik, aus Schweden. Gymnasium in Winterthur, ab 1911 Geologiestud. in Zürich und Delft (Niederlande) sowie Romaufenthalt, 1917 Studienabbruch und Beginn einer Bildhauerlehre. 1918 erste kleine Rollen als Schauspieler am Stadttheater Zürich, ab 1919 in Görlitz (Sachsen), Dresden und Berlin. 1926 zwang ihn eine missglückte Gesichtsoperation zur Aufgabe der Schauspielerei und Rückkehr nach Zürich. 1929-41 war K. Leiter der "Zürcher Illustrierten" und nach deren Einstellung bis 1957 Chefredaktor der ebenfalls vom Verlag Conzett & Huber neu herausgegebenen Zeitschrift "Du". Er prägte die Zeitschrift mit Themenheften - u.a. über die zeitgenöss. Kunst -, die sich durch schweiz. Charakter und europ. Interesse auszeichneten, und entwickelte gemeinsam mit Fotografen wie Hans Staub, Emil Schulthess, Paul Senn und später Werner Bischof die moderne Bildreportage. K.s Umgang mit dem fotograf. Bild und sein beharrl. Einstehen für die Kunst seiner Zeitgenossen Paul Klee, Pablo Picasso, Georges Braque und Joan Miró machten ihn zu einem Pionier.

K. schrieb ausserdem die Komödien "Schuster Aiolos" (1922) und "Schauenberg und Rackertal oder Die heilige Vinzenzia" (1939) sowie die autobiografisch geprägten "Der verhinderte Schauspieler" (1934, Neuauflage 2006) und die "Öppi"-Romane (ab 1943 erschienen), die einen von sarkast. Humor durchdrungenen schweiz. Entwicklungsroman bilden. Hinzu kamen Texte für das Kabarett ("De Räbehächler") und K.s Auftritte als Einmannkabarettist, mit denen er zur Cabaret-Blüte der 1940er bis 60er Jahre beitrug. Populär wurde K. aufgrund seiner gezeichneten und kommentierten Bücher wie der "Velodyssee" (1955), "Zürich" (1960) und "Stätten und Städte" (1963). Dennoch blieb die Prägung und Entwicklung des Magazins "Du" K.s eigentl. Lebensleistung. 1963 Literaturpreis der Stadt Zürich.

Quellen und Literatur

  • ZBZ, Nachlass
  • W. Weber, Arnold K., 1978
  • Hommage an Arnold K., 1991
  • TLS, 1044
Weblinks
Weitere Links
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Zitiervorschlag

Dieter Bachmann: "Kübler, Arnold", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 29.10.2007. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012051/2007-10-29/, konsultiert am 07.10.2024.