
22.12.1929 Zürich,18.8.2009 Zürich, kath., von Escholzmatt. Sohn des Ferdinand, Schmieds, und der Elisabeth geb. Schuler. Ledig. Nach dem Gymnasium in Zürich studierte L. 1948-56 polit. Wissenschaften, Soziologie, Wirtschaftsgeschichte und Literatur in Zürich und Paris und doktorierte. 1958-62 war er als literar. Redaktor der Zeitschrift "Du", 1964-69 als Redaktor bei der "Weltwoche" tätig. Seit 1969 arbeitet er als freier Schriftsteller und Publizist. L. unternahm ab 1965 mehrere Reisen nach Südamerika, ab 1976 auch in den Fernen Osten, aus denen polit. ("Zehn Jahre Fidel Castro" 1969) und literar. Publikationen ("Wunderwelt. Eine brasilian. Begegnung" 1979) sowie zahlreiche, v.a. im "Tages-Anzeiger" und in der NZZ erschienene Artikel hervorgingen. Ferner schreibt er regelmässig über die Geschichte der Fotografie ("Photographie in der Schweiz von 1840 bis heute" 1974). 1979-80 hielt er sich in den USA auf ("Herbst in der grossen Orange" 1982) und 1981-82 war er der erste Inhaber des Pro Helvetia Swiss Lectureship an der Univ. New York. Es folgten weitere Lehraufträge an schweiz. und dt. Universitäten. In seinem Hauptwerk über den Immunen ("Der Immune" 1975, "Die Papiere des Immunen" 1986) stellt L. mit stilist. Virtuosität die moderne Welt in der teilnehmend-distanzierten und zugleich verfremdenden Perspektive eines Intellektuellen dar. Er plädiert für die Relativität des europ. Standpunkts und nimmt Partei für die Armen und Unterdrückten in der Dritten und Ersten Welt. L. erhielt zahlreiche Literaturpreise, u.a. 1964 den Preis Charles Veillon, 1983 den Mozart-Preis der Goethe-Stiftung Basel, 1992 den Grossen Preis der Schweiz. Schillerstiftung, 1993 den brasilian. Orden Kreuz des Südens für seine Verdienste um die brasilian. Kultur, 2004 Ehrenbürger von Escholzmatt.