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ThomasMann

An der Feier zu seinem 80. Geburtstag, welche die Gemeinde Kilchberg (ZH) organisiert hatte, 4. Juni 1955 (ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv) © Thomas-Mann-Archiv ETH Zürich / KEYSTONE.
An der Feier zu seinem 80. Geburtstag, welche die Gemeinde Kilchberg (ZH) organisiert hatte, 4. Juni 1955 (ETH-Bibliothek Zürich, Thomas-Mann-Archiv) © Thomas-Mann-Archiv ETH Zürich / KEYSTONE. […]

6.6.1875 Lübeck, 12.8.1955 Zürich, Kilchberg (ZH), prot., aus Lübeck, Deutscher. Sohn des Thomas Johann Heinrich, Senators und Kaufmanns in Lübeck, und der Julia geb. da Silva-Bruhns. 1905 Katia Pringsheim, aus München. Ab 1894 freier Schriftsteller in München. M. wurde mit dem Roman "Buddenbrooks" (1901) berühmt, in dem er den Verfall einer Lübecker Kaufmannsfamilie darstellt. Sein Roman "Der Zauberberg" (1924) nimmt Anregungen aus einem Davoser Sanatoriumsaufenthalt seiner Ehefrau auf. 1933 kehrte er von einem Aufenthalt in Arosa nicht mehr nach Deutschland zurück und liess sich nach einer Zwischenstation in Sanary-sur-Mer (Provence) in Küsnacht (ZH) nieder. 1936 wurde er vom nationalsozialist. Deutschland ausgebürgert und nahm die tschechoslowak. Staatsbürgerschaft an. Von Eduard Korrodis und Emil Staigers Polemik gegen die "Emigrantenliteratur" herausgefordert, engagierte er sich als Mitherausgeber der von Emil Oprecht verlegten Exilzeitschrift "Mass und Wert" (1937-40). Nach dem Anschluss Österreichs verliess M. 1938 die Schweiz, verunsichert über deren innen- und aussenpolit. Entwicklung, und übersiedelte nach Princeton (USA), wo ihm eine Professur angeboten wurde, 1941 nach Pacific Palisades (Kalifornien). 1944 wurde er amerikan. Staatsbürger. 1952 kehrte er in die Schweiz zurück und liess sich zuerst in Erlenbach (ZH), 1954 in Kilchberg nieder. Während das literar. Werk des zum Weltbürger gewordenen M. kaum vom intellektuellen Milieu der Schweiz beeinflusst war, ermöglichte er mit seinem Konzept der Humanität eine Widerstandshaltung in dunkler Zeit und baute damit schweiz. Intellektuellen eine Brücke zur Vergangenheitsbewältigung in der Nachkriegszeit. 1929 Nobelpreis der Literatur.

Quellen und Literatur

  • Grosse kommentierte Frankfurter Ausg., 2002-
  • Thomas-M.-Archiv, ETH Zürich, Nachlass
  • Thomas M. im Urteil seiner Zeit, hg. von K. Schröter, 1969 (22000)
  • Thomas-M.-Jb., 1988-
  • T. Sprecher, Thomas M. in Zürich, 1992
  • Thomas-M.-Hb., hg. von H. Koopmann,32001
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 6.6.1875 ✝︎ 12.8.1955

Zitiervorschlag

Thomas Sprecher: "Mann, Thomas", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012092/2009-10-27/, konsultiert am 19.03.2024.