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Berg Sion

Prämonstratenserinnenkloster, Gem. Gommiswald SG, auf einem aussichtsreichen Hügelsporn über dem Gaster. 1761 vom Geistlichen Josef Helg am Pilgerweg gegründet, der aus dem Bodenseegebiet über den Ricken nach Einsiedeln führte. Die Loretokapelle entstand 1763-65, und 1766 begann das klösterl. Leben nach der Übersiedlung von drei Drittordensschwestern des Prämonstratenserinnenklosters Schussenried (D). Private Stiftungen und ein selbstbewirtschafteter Bauernhof bildeten die Lebensgrundlage des zu Gebet und Gottesdienst (Ewige Anbetung) bestimmten Klosters. Der Konvent wuchs rasch an (1778 52 Schwestern); die meisten Insassinnen stammten aus dem Bodenseegebiet. Rückschläge erlitt B. wegen Krisenjahren, Einquartierungen fremder Truppen sowie harter Auflagen durch die Helvet. Republik und den neu gegr. Kt. St. Gallen. Materiell und geistig festigte sich das Kloster unter der 1846-76 regierenden Oberin Gertrud Hüsler von Steinhausen und Beichtvater Benedikt Frey aus dem Kloster Wettingen. 2000 zählte der Konvent 18 Schwestern, die der kirchl. Jurisdiktion des Bf. von St. Gallen unterstehen. Im Sommerhalbjahr werden auch Kurgäste betreut. Der auf dem Hügelkamm organisch gewachsene Längsbau ist typologisch einzigartig.

Quellen und Literatur

  • Kdm SG 5, 1970, 74-90
  • N. Backmund, Monasticon Praemonstratense I/1, 21983, 50 f.
  • B. Anderes, Frauenkloster B., 1990
  • HS IV/3, 181-216

Zitiervorschlag

Alois Stadler: "Berg Sion", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.06.2004. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012137/2004-06-11/, konsultiert am 28.03.2024.