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LaMaigrauge

Zisterzienserinnenkloster in der polit. Gem. Freiburg. Dt. Magerau. Diözese Lausanne. Gründung um 1255 durch eine Gruppe von Frauen unter Richinza. Vaterabt: bis 1848 und seit 1963 Abt von Hauterive (dt. Altenryf). 1901 Anschluss an die Mehrerauer Kongregation (gemeine, d.h. gemässigte Observanz). Patron(e): Maria (und Johannes der Täufer).

Ausstattung in der 2. Hälfte des 13. Jh. durch den Stadtherrn von Freiburg, Gf. Hartmann V. von Kyburg, durch die Herren von Maggenberg, von Vivers (Vivy) und von Mettlen. 1261 Aufnahme in den Zisterzienserorden und Unterstellung unter Hauterive. Um 1284 Weihe der Klosterkirche, um die Mitte des 14. Jh. got. Umbau. Ende des 14. Jh. Einbau des noch bestehenden Chorgestühls. Vom geistl. Leben der Gemeinschaft im 14. Jh. zeugt ein Heiliggrab, ein bemalter, aufklappbarer Holzsarg mit einer fast lebensgrossen Holzfigur des toten Christus. Die Schwerpunkte des bis Ende des 15. Jh. erworbenen Güterbesitzes lagen im Sensebezirk; am Neuenburger- und Genfersee verfügte La M. über Weinberge. Im 15. Jh. wurde das Kloster vermehrt in das stadtfreiburg. Leben einbezogen: Ab 1424 ist ein städt. Klostervogt nachgewiesen, 1457 wurde La M. in das Burgrecht aufgenommen, 1518 auf Drängen der Stadt durch den Orden visitiert und reformiert. In der 1. Hälfte des 17. Jh. führte der Beichtvater Guillaume Moënnat, Abt von Hauterive, die strenge Observanz mit Klausur und perpetueller Abstinenz ein. Nach dem Brand von 1660 wurden in der 2. Hälfte des 17. Jh. die ma. Klostergebäude erneuert. 1848 von der radikalen Freiburger Regierung auf den Aussterbeetat gesetzt, erhielt La M. 1857 wieder die Erlaubnis zur Aufnahme von Novizinnen. Die Vorsteherin trägt seit der Inkorporation des Klosters in den Zisterzienserorden 1261 den Titel einer Äbtissin; belegt sind weiter die Ämter der Priorin, Subpriorin und Cellerarin. Die Höchstzahl von 45 Nonnen erreichte das Kloster im 17. Jh., sie stammten aus den vornehmen Geschlechtern von Stadt und Landschaft Freiburg. Beichtvater und "Direktor" war bis 1848 (und seit 1963) ein Mönch von Hauterive.

Quellen und Literatur

  • HS III/3, 797-830
  • Kdm FR 2, 1956
  • V. Villiger, Ostergrab aus dem Kloster Magerau (Mitte 14. Jh.), 1999
  • S. Gasser, «Die Zisterzienserinnnenkirche in der Magerau», in ZAK 58, 2001, 259-266
  • N. Delétra-Carreras, L'Abbaye de la M., 1255-2005, 2005

Zitiervorschlag

Kathrin Utz Tremp: "Maigrauge, La", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 22.10.2009. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012157/2009-10-22/, konsultiert am 12.10.2024.