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Stralegg

Ruine bei der Siedlung Betlis in der Gemeinde Amden SG, gelegen auf einer Felsrippe ca. 30 m über dem Nordufer des Walensees. 1386 erstmals erwähnt.

1845 Grabung und Aufzeichnung durch Ferdinand Keller, 1937 Raubgrabung, 1952 Sondierung durch Karl Heid, 1960 Ausgrabung durch Rudolf Laur-Belart. Der quadratische Turm von Stralegg besteht aus roh zugerichteten Kalksteinen der Umgebung mit einer Seitenlänge von 10,4 m und anschliessender Hofmauer. Die Turmmauern sind beidseits gestuft. Belegt ist eine hölzerne Armierung in den Mauern als Unterlage für einen Balkenboden. In jeder Wand befand sich ein Fenster, in der Südwand zudem ein Hocheingang. Im Mittelalter wurden die Wände aufgemauert. Neben augusteischen Münzen und Keramik wurden auch romanische Ofenkacheln und ein Frauenfigürchen gefunden. Mit den ebenfalls ins 2. Jahrzehnt v.Chr. zu datierenden Turmruinen Biberlikopf und Voremwald bildete die nur wenige Jahre besetzte Stralegg vermutlich eine Sicherungs- und Sperranlage für den Alpenfeldzug der Römer 15 v.Chr. 1386 wurde Stralegg durch die Glarner mit einer Besatzung versehen.

Quellen und Literatur

  • R. Laur-Belart, «Stralegg und Biberlikopf, zwei weitere frühröm.Wachtposten am Walensee», in Ur-Schweiz 24, 1960, 51-74
  • W. Drack, R. Fellmann, Die Römer in der Schweiz, 1988, 25, 320, 321

Zitiervorschlag

Regula Anna Steinhauser-Zimmermann: "Stralegg", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.11.2013. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012292/2013-11-26/, konsultiert am 09.10.2024.