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PeterSzondi

27.5.1929 Budapest, 9.11.1971 Berlin-Grunewald (Suizid), israelitisch, später konfessionslos, von Zürich. Sohn des Leopold (->). Ledig. 1944 Ausreise mit dem sogenannten Kasztner-Transport aus Budapest, bis 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen, ab Dezember 1945 in der Schweiz. Maturität an der Kantonsschule Trogen, Studium der Germanistik und Romanistik an der Sorbonne in Paris und an der Universität Zürich, 1954 Promotion. Lehrtätigkeit in Heidelberg, Göttingen und an der Freien Universität Berlin, dort 1961 Habilitation und 1965-1971 ordentlicher Professor am neu gegründeten Seminar für allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft. Peter Szondis Forschungsgebiete waren die Theorie des modernen Dramas, die Poetik des 18. Jahrhunderts, Friedrich Hölderlin und Paul Celan sowie die Literatur des Fin de Siècle. Szondi knüpfte in seinen Arbeiten an die theoretischen Einsichten Theodor W. Adornos, Walter Benjamins und des frühen Georg Lukács an, öffnete sich aber auch literatursoziologischen, formalistischen und poststrukturalistischen Erkenntnissen. Einfühlsame, akribische Textanalysen und methodische Reflektiertheit kennzeichnen sein schmales Œuvre, das ihm in der deutschsprachigen Literaturwissenschaft nach 1945 hohes Ansehen sicherte.

Quellen und Literatur

  • Studienausg. der Vorlesungen, 5 Bde., 1973-75
  • Schr., 2 Bde., 1978
  • Dt. Literaturarchiv Marbach, Nachlass
  • Engführungen, Ausstellungskat. Marbach und Berlin, 2004
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 27.5.1929 ✝︎ 9.11.1971

Zitiervorschlag

Ulrich Stadler: "Szondi, Peter", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 27.07.2012. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/012341/2012-07-27/, konsultiert am 28.03.2024.