Verfasser eines mittelhochdeutschen Marienlebens aus der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts. Das Werk stellt eine deutsche Bearbeitung der anonymen "Vita beatae Mariae virginis et salvatoris rhythmica" (vor 1250) dar, die das Leben Mariens von der Geschichte ihrer Eltern bis zu ihrer Himmelfahrt nach apokryphen Quellen und den Evangelien erzählt. Es liefert die einzigen Anhaltspunkte zum Leben Wernhers. Hinter der Selbstnennung (Vers 10) wird ein Weltgeistlicher vermutet, der nach eigener Aussage (Verse 10'878-10'894) Rom besuchte. Zusätze gegenüber der lateinischen Vorlage zeigen seine theologische Bildung. Die Sprache weist auf die Nordostschweiz als Heimat Wernhers hin. Besondere Bedeutung hat bei Wernher das Mitleiden Mariens bei der Passion. Möglicherweise benutzte er die ältere Übertragung der Vita durch Walther von Rheinau. Der Text ist in einer einzigen, in der Universitätsbibliothek Heidelberg aufbewahrten Handschrift von 1382 überliefert.
Quellen und Literatur
Systematik
Künste und Literaturen / Literaturen |