21.11.1846 Filzbach (heute Gemeinde Glarus Nord), 23.2.1929 Hochsteig (heute Gemeinde Wattwil), reformiert, von Filzbach. Sohn des Mathias, Lehrers, und der Anna Barbara geborene Durscher. 1871 Pauline Eckhardt, aus Jena. Studium der Theologie, Germanistik und Geschichte an den Universitäten Zürich, Basel und Jena, 1875 Dr. phil. in Leipzig. Lehrer in Romanshorn, 1876 in Burgdorf, 1880 Schuldirektor in Murten, nach dem Zerwürfnis mit Georges Python 1884-1914 Gymnasiallehrer für Latein, Geschichte und Religionswissenschaft in Aarau. Wintelers Dissertation "Die Kerenzer Mundart" wurde wichtig für Eduard Sievers' "Grundzüge der Lautphysiologie [...]" (1876), für die Theorie von der Ausnahmslosigkeit der Lautgesetze und die Lautlehre der hochdeutschen Mundarten. Als Lehrer publizierte er kaum mehr auf seinem Studiengebiet, veröffentlichte aber viele Aufsätze vor allem über Singvögel in der von ihm 1891 mitbegründeten Zeitschrift "Die Tierwelt". 1895-1896 wohnte Albert Einstein als Gymnasiast bei Winteler, der dessen kritische Einstellung zum wilhelminischen Deutschland beeinflusste. 1918 Preis der Schillerstiftung für den pantheistischen Gedichtzyklus "Tycho Pantander" (1890).
Quellen und Literatur
- SLA, Nachlass
- A. Tuchschmid et al., Prof. Dr. Jost Winteler, 1846-1929, 1930
- E. Holenstein, «Albert Einsteins Hausvater in Aarau», in Schweizer Monatsh. 59, 1979, 221-233
- M. Kohrt, Phonetik, Phonologie und die "Relativität der Verhältnisse", 1984
- Lexicon Grammaticorum, hg. von H. Stammerjohann, 22009, 1650 f.
Kurzinformationen
Lebensdaten | ∗︎ 21.11.1846 ✝︎ 23.2.1929 1846-11-211929-02-23 |